Kárpáti Zoltán - Liptay Éva - Varga Ágota szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 101. (Budapest, 2004)
CONRAD M. STIBBE: Eine Bronzehydria mit menschlichen Protomen
Gut vergleichbar, aber aus einer anderen Werkstatt hervorgegangen, ist ein Hydriahenkel aus der Zeusgrotte auf Kreta (Abb. 41). 63 Die Löwenprotome am unteren Henkelansatz zeigt den gewöhnlichen lakonischen Typus mit Kragenmähne (wenn auch die Mähne ausnahmsweise nicht radial gekerbt, sondern nur mit einer Zigzaglinie ausgestattet ist). 64 Wie die Hydria in Budapest weist der Henkel aus Kreta beiderseits der Löwenprotome eine Schlange auf, die sich mit einer ähnlich kurzen, aber zugespitzten Schnauze, in einem Halbkreis auf die Schulter des Gefässes gelegt hat. Im Übrigen haben die Schlangenköpfe am kretensischen Henkel eine feinere Zeichnung: Die klar hervorgehobenen Hornplatten sind vom kreuzschraffierten Hinterkopf abgesetzt; ein Doppelband mit Punktierung zwischen Linien markiert den Übergang vom Kopf zum Hals, der sich wiederum durch sechs eingravierte Wellenlinien abhebt. Ferner ist der Griff des Henkels eleganter gestaltet, indem er von seiner 41. Henkel einer Hydria aus Kreta, Iraklion, Museum Iraklion, Archaeological Museum, Inv.-Nr. 153, Höhe: 17, 5 cm. F. Halbherr, Scavi e trovamenti nell'antro di Zeus sul Monte Ida in Creta, in Museo Italiano di Antichità Classica, Bd. 2, Firenze 1886, 740-741, Nr. 2 mit Abb; K. A. Neugebauer, Reifarchaische Bronzevasen mit Zungenmuster, Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Römische Abteilung 38-39 (1923), 390, Anm. 3; ders., Archaische Bronzehydrien, Archäologischer Anzeiger (1925), 181; E. Diehl, Die Hydria. Formgeschichte und Verwendung im Kult des Altertums, Mainz 1964, 8, 213, Nr. B4, Taf. 1, 2; Gauer 1991 (Anm. 18), 145; Stibbe 1992 (Anm. 9), 46-47, 60 Nr. M 1; Stibbe 1996 (Anm. 20), 376. Siehe auch die Erörterung des Stückes: Stibbe 2005 (Anm. 2), 21 -31. Gauer 1991 (Anm. 18), möchte hier schon an „das aufgehängte Fell" denken.