Kárpáti Zoltán - Liptay Éva - Varga Ágota szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 101. (Budapest, 2004)
CONRAD M. STIBBE: Eine Bronzehydria mit menschlichen Protomen
38. Marmornes Perirrhanterion aus Isthmia. Fragment schraffierten Dreiecken an dieser Stelle ist bei den älteren lakonischen Hydrien, wie etwa bei der Hydria aus Ártánd (Abb. 30) oder denen der Telestas-Gruppe üblich. 42 Jeweils zwei eingravierte Linien begrenzen die Vorderseite des Griffes die ansonsten, im Gegensatz zu den Vertikalhenkeln der jüngeren Hydrien, unverziert geblieben ist. Am unteren Ansatz schliesslich findet sich eine Löwenprotome zwischen Schlangen, die wir nun näher betrachten wollen (Abb. 14, 19). Anders als die menschlichen Protomen ist die Löwenprotome von oben gesehen. Sie hängt nicht wie ein Fell, sondern ist sprungbereit in Angriffshaltung dargestellt. 43 An den älteren Hydrien sind die Tiere oft von oben gesehen, wie etwa Schlangenprotomen am oberen Henkelansatz. 44 Eventuell könnte man die Haltung des Löwen, dessen Pranken unter ihm hervorschauen, auch weniger angriffslustig, einfach als liegend interpretieren (Abb. 5). 45 Wie dem auch sei, unsere Löwenprotome schaut bedrohlich zum Betrachter auf. Die Gesichtszüge sind tiefgefurcht 46 und uneben gezogen: vor allen Dingen stehen die Augen ungleich im Kopf (Abb. 40b) und verraten damit lakonische Eigenart. Im Übrigen ist er recht weit von dem in Lakonien 12 Dort aber meist in zwei Reihen gegliedert. Siehe Stibbe 2000 (Anm. 9), 10, Abb. 4 und Taf. 2,1. L1 Gauer 1991 (Anm. 18), 260, zu Nr. Hy 21, die eine Parallele zu unserer Protome darstellt, scheint an eine hängende Protome zu denken, wenn er von „stummclartig kurzen, hängenden Pranken" spricht. Das hängende Löwenfell, an dem die Pranken ausgestreckt tatsächlich hängen, kommt erst später auf; dazu ebd., 144f; K. Patricia Erhart, in Animals in Ancient Art from the Leo Mildenberg Collection, Hrsg. A. P. Kozloff, Cleveland, Ohio 1981, 134-138, Nr. 113-115. 14 Vgl. Stibbe 1994 (Anm. 7), 98, Abb. 20; Stibbe 2004 (Anm. 9), 33, Nr. 44, Abb. 47; 35, Nr. 45, Abb. 49; Gauer 1991 (Anm. 18), Taf. 85,2; 89,1. Dazu die Entenprotomen an den Henkeln zahlreicher Hydrien (siehe Stibbe 2004 [Anm. 9], 24-26, Abb. 47, 49, 51 ). 15 Das Motiv des sprungbereiten Kauems wurde aus der hethitischen Kunst übernommen. Dazu H. Gabelmann, Studien zum frühgriechischen Löwenbild, Berlin 1965, 19f, 28. In meiner ersten Bekanntmachung (Stibbe, 2005 [Anm. 2]) habe ich die Haltung unter dem Titel Attacking Lions zusammengefasst. tó Nach Gabelmann 1965 (Anm. 45), 27, ein lakonischer Zug: „Zäsuren greifen tief in die plastische Substanz ein."