Kárpáti Zoltán - Liptay Éva - Varga Ágota szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 101. (Budapest, 2004)
CONRAD M. STIBBE: Eine Bronzehydria mit menschlichen Protomen
39. Bronzekopf aus Olympia, Karlsruhe, Badisches Landesmuseuin vorherrschenden Löwentypus entfernt, 7 der u. a. durch die starke Hervorhebung der Kragenmähne, die an unseren Löwen fehlt, gekennzeichnet wird. 48 Besonders auffallend ist die ungewöhnliche Zeichnung der Nasenpartie. Statt einer länglich hervorgehobenen Nase, manchmal ausgestattet mit charakterristischen Runzeln, die das Blecken der Zähne andeuten, und statt der Palmetteschnauze, sehen wir hier eine breite rundliche Form, die oben von einem doppelt gezogen Halbkreis markiert ist. Solche Halbkreise sind sonst für die Brauenfalten auf der Stirn nordsyrischer Stierprotomen bezeichnend, von woher unser Toreut das Motiv übernommen haben mag. 49 Es würde also eine falsche Anwendung vorliegen. ,Fehler' dieser Art sind unserem Toreuten auch sonst unterlaufen. Er hat das Fell des Löwen rund herum Dazu Stibbe 1996 (Anm. 20), 377f; Bieg 2002 (Anm. 21), 7 8 ff. Gabelmann 1965 (Anm. 45), 29. Es gibt einen aus dem Amyklaion stammenden Griff (vielleicht zu einem Spiegel gehörend), der am unteren Ende eine Löwenprotome, ebenfalls ohne Kragenmähne, aufweist. Das Stück ist als Import aus dem nahen Osten erklärt worden (Stibbe 1996 [Anm. 20], 374, Taf. 38,4-5). Der Typus geht letztendlich auf Hittitische Prototypen zurück (Gabelmann 1965 [Anm. 45], 18). Vgl. H. Kyrieleis, Stierprotomen Orientalisch oder Griechisch? Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung 92 (1977), 71-89, Taf. 29-38, besonders 77f. mit Taf. 31,1-3; R. S. Young, Three Great Early Tumuli, in The Gordion Excavations Final Reports, Bd. 1, Philadelphia, Pennsylvania 1981, Taf. 87-88.