Csornay Boldizsár - Hubai Péter szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 96. (Budapest, 2002)

THOMAS SCHÄFER: Römisches Relief mit Tensa

und einen hinter den Schultern herabfallenden Mantel. Diese Gruppe ist durch zahlreiche Vergleiche eindeutig zu benennen: es handelt sich um Aeneas, der seinen Sohn Ascanius und seinen Vater Anchises mit den sacra aus dem brennenden Troja rettet (Abb. 17). 19 Vor ihm liegt zu seinen Füßen eine Muttersau, die drei Ferkel nährt. Mit diesem zeichenhaften Bildelement wird das Ziel der Flucht des Aeneas angedeutet: es ist Ita­lien, wo er nach dem Auffinden der Sau die Stadt Lavinium gründen 20 und so zum mythischen Ahnherr der Römer werden wird. Die Langseite der tensa (Abb. 15) weist unter einem Pfeifenfries ein einfach gerahmtes Bildfeld auf. Darin bewegt sich auf felsigem Boden ein in Frontalansicht gegebener Mann (H 13 cm) nach links. Auch er trägt einen Brustpanzer mit Schulter- und Schenkelpteryges und führt in der Rechten eine lange Lanze. Mit der Linken umfasst er den Stamm eines Tropaeums, auf dem ein Brustpanzer mit Gesichtsmaske sowie ein Ovalschild mit zwei gekreuzten Speeren befestigt sind. Abb. 18: Nicolo, Wien, Kunsthistorisches Museum Auch dieser Statuentypus ist wohl inv. IXB 1590 (Spannagel Taf. 1 2,9) bekannt: Es handelt sich um Romulus mit den spolia opima, die er von Acro, dem König von Caenina erbeutet haben soll (Abb. 18); die Auszeichnung der spolia opima wurde seitdem erfolgreichen Feldherren verliehen, die in der Schlacht den gegnerischen Feldherrn persönlich getötet hatten. 21 Dem Wagen folgt eine Gruppe von zwei unbärtigen Togati (Abb. 16), die Lorbeerkränze tragen und mit einfachen calcei an den Füßen langsam hinter dem Wagen 19 Spannagel 90ff. mit vollständiger Sammlung aller Zeugnisse 365ff. Aus der älteren Lit. vgl. Zanker, R, Forum Augustum, Roma 1972, 17ff. Abb. 40-43; Fuchs, W., ARNW I 4 (1973) 615ff. bes. 627ff; Canciani, F., LIMCI (1981) 388ff. Nr. 97ff s. v. Aineias; Vos, M. de, KölnJb 24 (1991) 113ff.; Hölscher T., in: Mythos in mythenloser Gesellschaft (Colloquium Rauricum 3), Stuttgart 1993, 8 Iff.; Trillmich, W., in: Zanker, P. - Trillmich, W. (Hrsg.) Hispánia Antiqua, Mainz 1993, 345t". Taf. 129; ders., in: Strocka, V.M. (Hrsg.), Die Regierungszeit des Kaisers Claudius (41-54 n. Chr.) Symposion Freiburg 1991, Mainz 1994, 80ff. 86 Anm. 135; ders., RM 103 (1996) 119ff. Taf. 28ff.; Sehlmeyer, M., Stadtrömische Ehrenstatuen der republikanischen Zeit. (História Einzelschriften 130), Stuttgart 1999,74ff. - Die Ausbildung unserer Gruppe gehört zu dem von Spannagel 90f. definierten ersten Typus. 20 Spannagel 164f. Anm. 479; 190. Darstellungen: Antoninische Medaillons in Paris: Canciani, a. O. (Anm. 19), 390 Nr. 144; 391 Nr. 171 s.v. Aineias; Gnecchi, G., / Medaglioni Romani II, Milano 1912, 22 Nr. 115 Taf. 55, 8; 20 Nr. 99 Taf. 54,9; Dubourdieu, A., Les origines et le développement du culte des Pénates à Rome, Roma 1989, 212f.; Zevi, F., // mito di Enea nella documentazione archeologica: nuove considerazioni. In: L' epos greco in Occidente (Atti Tarante XIX 1979), Taranto 1989, 250ff; Barenghi, F., 'Scene leggendarie della storia di Roma su alcuni medaglioni. A proposito del medaglione di Enea e Anchise', RltalNum 44 (1992) 113-120; Cappelli, R., in: Roma. Romolo Remo e la fondazione della città. Ausstellungskatalog, Roma 2000, 155. 208. - Das Relief im British Museum sowie die Campanaplatte in Privatbesitz sind Fälschungen, vgl. Schäfer, Th., RM 109 (2002) (im Druck). 21 Spannagel 132ff.; zu den spolia opima vgl. ebd. 137ff sowie Schneider, R. M., Jdl 105 (1990) 167ff; Rich, J. W., Chiron 26 (1996) 85ff.

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