Csornay Boldizsár - Hubai Péter szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 96. (Budapest, 2002)
THOMAS SCHÄFER: Römisches Relief mit Tensa
stets unbemannten Wagens sind aus Reliefs, Münzen, Werken der Kleinkunst sowie aus Schriftquellen gut bekannt: es handelt sich um eine tensa, in der anläßlich der pompa circensis die Attribute der Götter in den Circus Maximus gefahren wurden, um dort im pulvinar aufgestellt zu werden. 18 Der Wagenkasten ist so wiedergegeben, dass Front und Langseite seines Aufbaus unter Verzicht auf perspektivische Verkürzungen nebeneinander gestellt sind. Die schmalere Frontseite (Abb. 14) wird durch Eckpilaster mit korinthischen Kapitellen eingefasst, die über einem schmalen Architrav einen Giebel tragen. Die Horizontalsima ist mit Punktbohrungen verziert, unter den Schräggeisa sind Zahnschnittleisten angebracht. Das Giebelfeld schmückt eine Palmette, aus deren Strunk symmetrisch eingerollte Ranken wachsen. Die Seitenakrotere des Giebels sind als Halbpalmetten gebildet, den Giebel bekrönt als Mittelakroter ein Adler mit ausgebreiteten Schwingen. Auf der Frontseite ist über den Pilaster18 Chapot, V., Daremberg-Saglio V (1912) 115f. s. v. Tensa; Koch, C, ZifVAl (1934) 533ff. s. v. Tensa; Abaecherli, A. L., BullAssInternStudiMediterranei 6 (1938) 7ff.; Szidat a. O. (Anm. 16), 24ff. mit Sammlung der einschlägigen Denkmäler und Schriftquellen; bes. Gnecchi, F., / medaglioni romani III, Milano 1912, Taf. 141,3 (Agrippina). Vgl. außerdem die folgenden Lampen (nur auf Typen mit kurzer, runder Schnauze) mit tensae: Hautecoeur, L., Musée Alaoui I, Paris 1897, 169 Nr. 200 Taf. 36, 200; Collection théâtrale Jules Sambon (vente 1911) Taf. 4 Nr. 89; Kricheldorf, H., Tonlampen der Antike, Auktionskatalog 12 (1962) Nr. 112; Deneauve, J., Lamps de Carthage, Paris 1969, 172 Nr. 749-750 Taf. 71; 190 Nr. 887 Taf. 80; Gualandi-Genito, M. - C.. Lucerne fittili delle Collezioni del Museo Civico Archeologico, Bologna 1977, Nr. 319; Khanoussi, M., in: Recherches archéologiques franco-tunisiennes à Bulla Regia I 1, Paris 1983, 95 Nr. 1; 101 Abb. 12 a-b. Typus Deneauve VIIC. Marke C. Juni Alexi; Hellmann, M. - Ch., Lampes antiques de la Bibliothèque Nationale II, Paris 1987, 76 Nr. 289 Taf. 37. Abb. 17: Karneol, Berlin, Staall. Mus. Inv. FG 6495 (Spannagel, Taf. 4,1) kapitellen eine bogenförmig nach unten durchhängende Girlande angebracht, die deutlich sichtbar aus Eichenlaub mit Eicheln besteht. Sie wird überschnitten von einer 17 cm hohen Dreifigurengruppe, die das Zentrum des Bildfeldes einnimmt. Wiedergegeben ist ein nach rechts schreitender Mann in Frontalansicht im Brustpanzer mit herabhängenden Lederpteryges, der einen auf seiner linken Schulter sitzenden, alten Mann trägt. Der bärtige Alte ist mit einem langen, bis zu den Füßen herab reichenden Gewand sowie einem über den Kopf gezogenen Mantel bekleidet; in der Linken hält er auf dem Schoß ein undeutliches Gefäß, mit der Rechten stützt er sich auf der rechten Schulter seines Trägers ab. Dieser hat seinen Kopf zurück gewandt und mit der Rechten die linke Hand eines Kindes gefasst, das er hinter sich herzuziehen scheint. Das Kind trägt eine gegürtete Tunica