Tátrai Vilmos szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 94. (Budapest, 2001)

BODNÁR, SZILVIA: Studien zu Franz Buch

STUDIEN ZU FRANZ BUCH Die Blätter einer kleinen Gruppe deutscher Zeichnungen aus dem 16. Jahrhundert, die sich in verschiedenen Museen befinden, sind auf den ersten Blick nicht durch den ähnlichen Zeichnungsstil miteinander verbunden, sondern durch die rückseitige Be­schriftung: „frantz buch". Auf zumindest elf von den fünfzehn in der Fachliteratur bisher erwähnten Blättern ist der Name mit der gleichen, wohl zeitgenössischen Hand­schrift geschrieben (Abb. 48). Die Person Buchs ist vor allem durch diese Zeichnun­gen bekannt, die zum großen Teil aus der Nürnberger Sammlung des Paulus II. Praun (1548-1616) stammen und überwiegend Landschaften darstellen. Über Leben und Wir­ken des Franz Buch wissen wir ansonsten beinahe nichts. Wegen des heterogenen Stils der Zeichnungen haben einige Forscher die Möglichkeit erwogen, dass der auf den Rückseiten stehende Name nicht auf den Künstler, sondern auf den Besitzer der Werke hindeutet. 1 Doch beweist einerseits die Beschriftung „frantz buch gemacht" auf einer der Rückseiten und andererseits die Tatsache, dass auf einer anderen Zeichnung nicht nur auf dem Verso, sondern auch auf dem Recto der Name Franz Buch als Signatur zu sehen ist, dass es sich - auch ? - um einen Künstler handelt. Katrin Achilles-Syndram hat 1994 im Katalog der Nürnberger Ausstellung über das Praunsche Kabinett alles das über das Thema bis dahin Bekannte gut zusammengefasst. 2 Das Auftauchen von weiteren mit der Gruppe verbundenen Zeichnungen und die Notwendigkeit zu ent­scheiden, welche Blätter wirklich dazugehören, veranlassen uns, die auf den Künstler bezüglichen frühesten Erwähnungen aufzuzählen und die Zeichnungen mit der Auf­schrift „frantz buch" sowie diejenigen, die von einigen Forschern aufgrund stilisti­scher Ähnlichkeit mit einem der signierten Werke Buchs ihm zugeschrieben wurden, einer Prüfung zu unterziehen, indem auch die Schreibweise der Signaturen untersucht wird. Dem Getty Grant Program (2000 Curatorial Research Fellowship) bin ich für die Ermöglichung einer Studienreise in Großbritannien, dem Nationalfund für Wissenschaftliche Forschung (OTKA, Forschungs­nummer T 030572) für die Unterstützung meiner Studien in Deutschland zum Dank verpflichtet. Für die sorgfältige Durchsicht des Manuskripts und für werlvolle Bemerkungen danke ich Dr. Katrin Achilles­Syndram sehr herzlich. 1 Vgl. z. B. Gebarowicz, M. - Tietze, H., Albrecht Dürers Zeichnungen im Lubomirski-Museum in Lemberg, Wien 1929, S. 10; Winkler, F., Die Zeichnungen Albrecht Dürers 2, Berlin 1937. S. 80, Nr. 368; Strauss, W. L.. The Complete Drawings of Albrecht Dürer 3, New York 1974, S. 1604. Nr. 1515/71. 2 Kunst des Sammeins. Das Praunsche Kabinett. Meisterwerke von Dürer bis Carracci, Kat. Nürnberg 1994, S. 183. Nr. 57. Außer den in diesem Katalog angeführten drei Zeichnungen hat K. Achilles-Syndram in ihrer Dissertation sieben weitere, zusammen also zehn, Buch-Zeichnungen bearbeitet: Die Zeichnungs­sammlung des Nürnberger Kaufmanns Paulus II. Praun (1548-1616). Versuch einer Rekonstruktion, Ber­lin 1995 (Microfiche Ed.), Nr. 224-233.

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