Tátrai Vilmos szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 94. (Budapest, 2001)

BODNÁR, SZILVIA: Studien zu Franz Buch

Der Name Franz Buch taucht zum ersten Mal in der Arbeit Beschreibung der vor­nehmsten Merkwürdigkeiten. .. des Christoph Gottlieb von Murr auf. Murr berichtet unter den Berühmtheiten Nürnbergs auch über die Sammlung Praun und erwähnt bei der kurzen Aufzählung der in elf Bänden oder Portefeuilles aufbewahrten Zeichnun­gen sogar zweimal den Namen des Künstlers. In dem mit „Dd" bezeichneten Porte­feuille waren neben anderen „Zeichnungen. .. Franz Buchs aus Ulm.das mit „Ee" gekennzeichnete trägt die Überschrift „Franz Buch 1542-1568". 3 Die auf die Ulmer Herkunft des Künstlers bezüglichen Annahmen 4 können alle von der vorerwähnten Bemerkung abgeleitet werden. Die Jahreszahlen neben dem Namen Buch dürften sich auf die Datierungen bezogen haben. Auf dem Verso dreier der heute in Budapest be­findlichen sechs Buch-Blätter, die mit Sicherheit aus der Sammlung Praun stammen, erscheint die Jahreszahl 1568. Vorläufig kennen wir von Buch keine Zeichnung aus dem Jahr 1542; auf der heute bekannten frühesten Arbeit, die mit seinem Namen in Zusammenhang gebracht werden kann, steht die Jahreszahl 1545. 5 Die 1573 datierte Darstellung der Zwei Wiesel 6 wird wohl nicht in diesem Portefeuille gewesen sein. Die nächste Erwähnung des Namens Buch stammt ebenfalls von Murr. In seinem 1797 publizierten Katalog nennt er - ähnlich wie 1778 - den Künstler an zwei Stellen, und zwar wieder bei der Beschreibung der Portefeuilles „Dd" und „Ee." Diesmal er­wähnt Murr jedoch weder Abstammung noch Jahreszahlen, sondern er gibt die Anzahl (acht, bzw. vier) der Zeichnungen an, und im ersten Fall fügt er hinzu, dass es sich um acht Federzeichnungen handelt, die Landschaften darstellen. 7 Interessanterweise zählt der Nürnberger Kunsthändler Frauenholz in seinem einige Jahre später herausgegebe­nen Katalog, der die Zeichnungen der Sammlung Praun aufzeigt, bereits insgesamt sechzehn Werke von Franz Buch auf: eine figurale und fünfzehn Landschaften darstel­lende Federzeichnungen. 8 Ein großer Teil der im Katalog von Frauenholz angeführten Zeichnungen ist nach Budapest gelangt. 9 In sechs Fällen ist auf dem Verso der Name Franz Buch zu lesen, 1 Murr, C. G. von, Beschreibung der vornehmsten Merkwürdigkeiten in des H. R. Reichs freyen Stadt Nürnberg und auf der hohen Schule zu Altdorf, Nürnberg 1778, S. 480. 4 Z. B. Nagler, G. K.Neues allgemeines Künstler-Lexicon 2, München 1835, S. 183; Saur Allgemeines Künstlerlexikon 14, München - Leipzig 1996, S. 657. Dieser Eintrag erwähnt einen Franz Buch (oder Bouck) aus Braunschweig, der 1569 und 1571 für Vergoldungen Bezahlungen erhielt. Diese Person ist wohl mit dem Braunschweiger Goldschmied Franz Buech identisch, der laut des Münchener Steuerbuchs 1586 als „Abfertigung und Gnadengeld"' im Münchner Hof 10 Fl. bekam. Vgl. Rowlands, a. a. O. (unten Anm. 24), S. 45. Man kann nur raten, ob der Goldschmied mit dem Zeichner der Landschaften identisch war. H. Geissler hielt diese Identität für wahrscheinlich. Vgl. Zeichnungen des 16. bis 18. Jahrhunderts. Vermächtnis Richard Jung. Kat. Staatsgalerie Stuttgart, Graphische Sammlung, 1989/Staatliche Kunst­halle Karlsruhe 1989/1990, S. 31, Nr. 3. 5 Vgl. unten Anm. 17. Die Jahreszahl 1517 auf einem Berliner Blatt (vgl. Anm. 18) bezieht sich wohl auf die Entstehungszeit des Originals. 6 Vgl. unten Anm. 21. 7 Murr, C. G. von. Description du Cabinet de Monsieur Paul de Praun à Nuremberg, Nürnberg 1797, S. 54 und 56. 8 Frauenholz, J. F., Catalogue d'une collection de dessins de peintres italiens, allemands et des Pays­Bas qui se trouvent dans le célèbre cabinet de Mr. Paul de Praun, Nürnberg 1804, S. 23, Nr. 54-55. 9 Über das Schicksal der Zeichnungen der Sammlung Praun vgl. K. Achilles-Syndram in Kunst des Sammeins (Anm. 2). S. 35-55, und dies., a. a. 0. (Anm 2.), Einführung.

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