Tátrai Vilmos szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 94. (Budapest, 2001)

BODNÁR, SZILVIA: Studien zu Franz Buch

Von den erwähnten Blättern ohne Namensinschrift Buchs stammen also die eine der beiden Stuttgarter Darstellungen (Abb. 55) und die in Dresden aufbewahrte Burgenland­schaft offensichtlich von der Hand Buchs, die Autorschaft der anderen Zeichnung in Stuttgart und der Berliner Landschaft ist fraglich. Es ist weiterhin kaum wahrscheinlich, dass die drei Kopien nach Huber etwas mit einem der mit dem Namen Buchs beschrifte­ten Blätter zu tun haben, bei der Münchener Amazonenschlacht aber handelt es sich offenbar um die Arbeit eines anderen Künstlers, namens Hanns Franttz Buch. Die sieb­zehn signierten Stücke - von diesen zeigen wenigsten dreizehn, höchstens aber vierzehn die gleiche Handschrift-bilden jedoch auch weiterhin eine abwechslungsreiche Gruppe heterogenen Stils, die überwiegend aus Kopien besteht. Vorlagen waren einmal ein Kup­ferstich von Hieronymus Cock und eine Zeichnung von Wolf Huber, in anderen Fällen dürften Werke von Hirschvogel, Lautensack, Jörg Breu dem Jüngeren oder von Dürer den Künstler inspiriert haben. Die meisten Blätter hängen trotz ihrer verschiedenen Zeichenmanier miteinander zusammen. Unter den sechs Budapester Zeichnungen ist zum Beispiel der Stil der auf Abb. 45, 46 und 47 gezeigten Blätter auffallend ähnlich. Für diese sind die mit geschlungenen Linien gestaltete, stellenweise skizzenhaft angedeutete Vegetation, das Motiv der kulissenartigen Gebäude, die durch Parallelschraflüren darge­stellte Schattierung und die dekorative Gesamtwirkung charakteristisch. Aufgrund der­selben Stilmerkmale lassen sich die Nürnberger Ansicht einer Festung, 50 die beiden Ber­liner Kopien nach Wolf Huber 51 und von den Werken ohne Namensinschrift die Stuttgar­ter Flusslandschaft mit Baum im Vordergrund (Abb. 55) sowie die Dresdener Burgenland­schaft 52 mit diesen Werken in Zusammenhang bringen. Auf dem neu veröffentlichten Berliner Blatt Felsenlandschaft mit Burg (Abb. 53) ist die Schattierung anders, sie ist durch Lavierung angedeutet. Diesem Blatt steht die ebenfalls lavierte Frankfurter Flucht nach Ägypten 53 am nächsten, deren Vegetation aus den gleichen skizzenhaften, verschlun­genen Umrisslinien besteht. Die Zeichnung Venus und Amor (Abb. 54) kann wegen ihrer Ähnlichkeit mit der Musizierenden Gesellschaft (Abb. 47) in diese Gruppe eingereiht werden. Die Darstellung der Zwei Wiesel 54 kann wegen ihrer abweichenden Thematik schwer mit den übrigen Werken verglichen werden, doch weist die Beschriftung auf der Rückseite daraufhin, dass auch diese Arbeit sehr wahrscheinlich der Gruppe angehört. Wenn man nämlich aufgrund der Ähnlichkeit der Schreibweise der Farbangaben auf der in Abb. 46 gezeigten Zeichnung und der „charakteristischen" Beschriftungen annimmt, dass die Signaturen in übereinstimmender Handschrift von Buch stammen, kann man den Text auf dem Verso der Zwei Wiesel ebenfalls als eigenhändig betrachten. Die auf den Tag genaue, wahrscheinlich auf den Zeitpunkt der Entstehung hinweisende Datie­rung rechtfertigt die Vermutung, dass die Signatur von dem Künstler auf die Rückseite geschrieben wurde, der die Zeichnung anfertigte. Die erwähnte Ergänzung „gemacht" auf der einen Berliner Huber-Kopie zeigt ebenfalls an, dass diese miteinander zusam­menhängenden Blätter - die meisten Stücke können aufgrund ihrer Qualität als die Ar­beiten eines Dilettanten gewertet werden - eigenhändige Zeichnungen von Franz Buch sind. Der auf dem Recto signierte Heilige Hieronymus (Abb. 52) folgt getreu der Stich­50 Vgl. Anm. 26. 51 Vgl. Anm. 17 und 18. 52 Vgl. Anm. 37. 53 Vgl. Anm. 25. 54 Vgl. Anm 21.

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