Tátrai Vilmos szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 92-93.(Budapest, 2000)

GERSZI,TERÉZ: Die Zeichnungen von Herman van Swanevelt

59. Claude Lorrain: Felsenstudie. London, British Museum Aber auch hier kommt beim Felsen des Vordergrundes dieselbe Dekorativität der ab­strakten Formationen aus den Pinselflecken von unterschiedlichem Tonwert zur Gel­tung. Es ist anzunehmen, daß Swanevelts Budapester Studienblatt zusammen mit den angeführten Analogien aus der späteren Phase seines Romaufenthaltes stammt. Wie bereits Roethlisberger darauf hingewiesen hat, sind die in Rom entstandenen Naturstudien der 1630er Jahre infolge der Wechselwirkung der Künstler sozusagen Ergebnisse einer „Gruppenarbeit", 21 deshalb sind in dieser Periode auch die Zeich­nungen Swanevelts und Claudes einander ähnlich. Über die Wechselwirkung der bei­den Meister hinaus ist diese Ähnlichkeit auch auf die Anregung der Werke ihrer ge­meinsamen Vorbilder - Paulus Bril, Cornelis van Poelenburch und Bartholomeus Breenbergh - zurückzuführen. In der Kunst Claude Lorrains, der aus dem Kreis des Agostino Tassi hervorging, war der Einfluß der italienischen Zeitgenossen bedeuten­der als im Fall Swanevelts. Dementsprechend erhielt die Naturdarstellung in der Kunst Claudes von grundlegend römischer Kultur andere Akzente als in den Landschafts­zeichnungen Swanevelts, in denen sich niederländische Traditionen mit römischen Einflüssen vermengen. Im Schaffen von Claude sind aus den 1630er Jahren ein Dut­zend Felsenstudien bekannt, 22 aber davon gibt es nur zwei, die ähnlich der Budapester Zeichnung naturalistisch in ihrer Auffassung und auch in den Details tiefgehend aus­gearbeitet sind (London, British Museum) (Abb. 59), 23 diese stehen aber in seinem 21 Roethlisberger. a. a. O. (wie Anm. 11), 417. 22 Roethlisberger, a. a. O., Nr. 88. 89, 90. 92, 102. 176, 278, 361. 407. 411, 432, 440. 23 Roethlisberger, a. a. O., Nr. 88, 89.

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