Tátrai Vilmos szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 84. (Budapest, 1996)

ROGGE, SABINE: Griechische Jäger im Museum der Bildenden Künste. Der attische Jagdsarkophag Budapest-Split

rell nicht belegt. 66 Und außerdem gibt es auch keine dominierende Hauptfigur mit einem Porträtkopf 67 ; die Figuren bleiben innerhalb des Jägerkollektivs anonym. Ein Blick auf die kleine, typologisch nicht einheitliche Gruppe von stadtrömischen Sar­kophagen, bei denen die Jagd auf einen Eber im Vordergrund steht, 68 zeigt, daß die attischen Jagd-Sarkophage auch völlig unabhängig von diesen Exemplaren gestaltet worden sind. Die auf stadtrömischen Sarkophagen - allerdings erst seit tetrarchischer Zeit - dargestellte Treibjagd mit Netzen begegnet auf den attischen Exemplaren über­haupt nicht. 69 Ebensowenig Verbindendes wie zwischen den attischen und den stadt­römischen Jagd-Sarkophagen läßt sich auch zwischen den attischen und den wenigen kleinasiatischen Exemplaren mit Jagdthematik feststellen. 70 Abschließend sei noch auf eine kleine Gruppe attischer Sarkophage hingewiesen, die ebenfalls mit Jagddarstellungen ohne mythologischen Bezug aufwarten. Es han­delt sich hierbei um zwei Exemplare in Patras und ein weiteres in Athen. 71 Während 66 Zur Streitfrage, ob es auf attischen Sk. Friese in kontinuierender Darstellungsweise gibt, vgl. Rogge (1995)20-22, 49-51. 67 Im Gegensatz zu den stadtrömischen Sarkophagen, bei denen sogar mythologische Figuren mit einem Porträtkopf versehen werden können (vgl. z.B. den Sarkophag des Euhodus, auf dem sowohl Admet als auch Alkestis Porträtköpfe aufweisen: K-S [1982] 136 Taf. 143), besitzt auf den attischen Sk. keine der Friesfiguren eindeutige Porträtzüge. Porträts sind ausschließlich bei den Klinenfiguren zu finden. 68 Andreae (1980) 108-110; zusammenfassend K-S (1982) 95-96. Zeitlich gesehen kämen als Sk., die auf die attischen Exemplare hätten einwirken können, ohnehin nur die Exemplare in Rom, Palazzo Massimi alle Colonne (Andreae [1980] Nr. 125 Taf. 86.1), Dresden, Albertinum 470 (ebenda Nr. 28 Taf. 7.6) und Neapel, Mus. Naz. 6719 (ebenda Nr. 56 Taf. 89.1) in Frage. Auf den Sk. in Rom und Dresden, denen eine in den groben Zügen durchaus vergleichbare Anlage zugrunde liegt, begegnen jeweils drei Reiter, von denen jeder mit einem Jagdtier beschäftigt ist; auf dem Sk. in Rom sind dies ausschließlich Eber, auf dem Dresdner Stück ein Eber, ein Löwe und ein Hirsch. Einer der Reiter (auf dem Sk. in Rom der mittlere, auf dem in Dresden der rechte) ist durch einen Porträtkopf besonders herausgestellt. Beim Sk. in Neapel sind Elemente von Meleager- und Endymion-Sk. kombiniert worden - im rechten Friesteil eine Eberjagd wie auf einem Meleager-Sk. und im linken Teil ein Hirte bei einer Herde und Ortsgottheiten wie auf einem Endymion-Sk. 69 Andreae (1980) 111-133; zusammenfassend K-S. (1982) 96. Ein Sk. in Kopenhagen stellt einen frü­hen Vorläufer dar, der typologisch aber aus der Gruppe ganz herausfällt; s. Andreae (1980) 35-37 Kat. 42. 70 Ein prächtiger Säulensarkophag in Istanbul (K-S [1982] 505-506 Taf. 492-493) präsentiert auf der Rs. und rechten Schs. berittene Jäger mit verschiedenen Jagdtieren. Die Anordnung der Reiter ist in Be­rücksichtigung der Arkadenordnung vorgenommen worden; den Arkadenbögen fehlen allerdings die Säu­len, auf denen sie eigentlich aufliegen müßten. - Sarkophage mit figürlichen Friesen, in denen die Jäger und Jagdtiere auf verschiedenen Ebenen angebracht sind, finden sich in Antalya (K-S [1982] 501 Anm. 45 Taf. 486; Waelkens, M., Dokimeion, Berlin 1982, 49 Nr. 2), London (Waelkens, a.O. 49 Nr. 1 Taf. 14. 1-4; Walker, S., Roman Sarcophagi in the British Museum, London 1990, 48-50 Nr. 62 Taf. 25) und Izmir (Waelkens, a.O. 49-50 Nr. 3 Taf. 13.4). - Durchaus beliebt sind auch Jagdszenen im Sockelbereich klein­asiatischer Sk.; vgl. Exemplare in Manisa und Denizli (Wiegartz, H., Kleinasiatische Säulensarkophage [IstForsch 26, 1965], Taf. 13d und 13f), die Sockelpartie des Säulensk. mit Herakles-Szenen in Rom, Galleria Borghese (K-S [1982] 503 Taf. 489) und die Sockelpartie eines Friessk. (Amazonomachie) in Antalya (Waelkens, a.O 45-46 Nr. 11 Taf. 13.3). Bereits der Klagefrauen-Sk. aus Sidon ist am Sockel mit Jagdszenen verziert worden (Fleischer, R., Der Klagefrauen-Sarkophag aus Sidon [IstForsch 34, 1983], 11-15 Taf. 12-17). 71 Patras, Odeion und Athen, NM 1177: K-S (1982) 379-380 Taf. 406; Rogge (1995) Taf. 50.

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