Garas Klára szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 52. (Budapest, 1979)

HAEVERNICK, THEA ELISABETH: Ein Lucius Verusköpfchen aus Glas

3,5 cm groß und soll gegossen und nachgeschliffen worden sein. Nahtreste von einer Form sind auf der Abbildung nicht zu erkennen. Das Stück sieht nach einem Original aus. Es soll aus blaugrünem Glas bestehen. Gar nicht anzuzwei­feln ist der kleine Augustuskopf in Köln 8 von 4,7 cm Höhe, über dessen Her­stellungstechnik wohl noch nicht das letzte Wort gesprochen worden ist. In der Arbeit darüber werden alle die weiteren Glasbüstchen aufgezählt, die bekannt geworden sind ohne sie jetzt überprüfen zu können. 9 Ein Köpfchen, welches wir aber heranziehen wollen, ist das im Museum Adana aufbewahrte mit der Inv. Nr. 3134, angeblich aus Obsidian. Es ist in der Tat schwarz wie ein solcher. Es ist 3,8 cm hoch. Der Fundort wird mit Karatas angegeben. Es ist mit den Resten einer Uräusschlange über der Stirn und einem gefalteten Kopftuch ausgesprochen ägyptisierend und man wird an Portraits erinnert, wie das von Harsinebef 10 und damit wäre dann auch die Datierung gegeben. Soweit, so gut. Das Stück faßt sich ein wenig speckig an. also nicht eigentlich wie Obsidian. Eine genaue Prüfung ergab dann, daß es sich nicht um Obsidian handelt, sondern um kristallklares Glas mit einem Farbanstrich. Bei Durchsicht gegen die Sonne waren die Glasschlieren deut­lich zu sehen und auch die kleinblasigen Fehlstellen in der vermutlich pech­haltigen, überzogenen schwarzen Farbe. Wir haben es hier mit einer eindeuti­gen Fälschung zu tun, deren Material, das kristallklare Glas, wieder dem un­seres Lucius Verus entspricht. Auch hier ist der Ansatz nach unten völlig un­klar und man möchte fast annehmen, daß die beiden Köpfchen der gleichen Werkstatt entstammen. Sie kamen zwar zu verschiedenen Zeiten in die Mu­seen, doch das muß nicht ausschlaggebend sein. Aber man darf doch anneh­men, daß beide nicht antik sind, da es dieses Glas in der entsprechenden Zeit nicht gegeben hat und daß man beide modern herstellte. Wir kennen ja ge­nügend vorzügliche, schwer erkennbare Fälschungen und können mit dem Köpfchen aus Adalia dem wohl nur noch ein Stück zufügen. THEA ELISABETH HAEVERNICK (Mainz) 8 Doppelfeld, O. — Bracker, J.: Zwei Kaiserportraits aus Glas in Köln. Kölner Jahrbuch für Vor- u. Frühgeschichte 8, 1965—66, 7—11. 0 ebenda S. 9. 10 S c h w e i t z e r, B. : Die Bildniskunst der römischen Republik. Leipzig 1948. 77.

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