Garas Klára szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 52. (Budapest, 1979)

PEKÁRY, IRENE: Zum Actiumrelief in Budapest

zwischen 17 v. und 37 n. Chr. vermutet, ist mit einem Triton dekoriert, der auf seiner Schulter ein Beutestück von der Schlacht von Actium trägt, und zwar ein Akrostolion. 27 Durch diese Parallelstücke können wir uns das ur­sprüngliche Aussehen des Schiffes auf dem Budapester Relief vorstellen. Das Münzbild auf Abb. 13 ermöglicht m. E. eine Datierung des Actium­reliefs, da dieser bald nach dem Sieg geprägte Denar von den später program­mierten Actiummünzen sehr stark abweicht. Im Winter 31—30 eilt Oktavian nach Brundisium und als er ,,über Griechenland nach Kleinasien und im Früh­jahr 30 nach Syrien kam, hat er nicht nur Riesensummen ausgegeben, um äl­tere griechische Kunstwerke für seine Bauten in Rom zu erwerben, sondern er hat neben den Stempelgraveuren seiner Münze gewiss auch und erst recht andere griechische Künstler: der Architektur, der Plastik, der Malerei, des höheren Kunstgewerbes, für die Verwirklichung seiner grossen Pläne gewon­nen und nach Rom vorausgesandt". 28 Diese Aussage dürfen wir nicht unter­schätzen. Das Relief, das nicht so sehr Naturnähe, sondern dekorative Quali­täten anstrebt, ist „une conception très grecque" nach Picard, 29 ,,è di ispirazione spiccatamente ellenica" nach Strong. 30 Strocka möchte es ,,in grössere Nähe des Ereignisses rücken, das ihm den Namen gegeben hat". 31 Nach diesen Ueber­legungen möchte ich das Relief mit der Einweihung des Tempels des Divus Julius, die im Jahre 29 v. Chr. stattgefunden hat, 32 in Zusammenhang bringen. Ab 9 Oktober 28 v. Chr. beginnt ein Zeitalter völlig neuer Ikonographie des Aktiumsprogramms. Dies ist der Tag der Einweihung des Palatinischen Apol­loheiligtums, das für die Schlacht von Actium gelobt wurde 33 und ebenfalls um 28 konnte die römische Welt ein weiteres Ereignis erleben: nach Dio Cassius LI 1, 2—3 errichtete Oktavian auf dem Hügel, auf dem vor der Schlacht von Actium sein Feldherrenzelt gestanden hat, dem Apollo eine offene Kapelle, und schmückte den Ort mit erbeuteten Schiffsschnäbeln. Von der Kultstatue, die sich in dieser Kapelle befand und den Namen Apollo Leukates hatte, be­sitzen wir zahlreiche bildliche Uberlieferungen. Unter diesen nehmen die Münzen, die aus Nikopolis stammen, aus jener Stadt, die von Oktavian zur Erinnerung an Actium gegründet wurde, einen beträchtlichen Teil ein. 34 Die ersten dieser Münzen wurden 28—27 v. Chr. geprägt. 35 27 Fittschen: JDAI, 1976, (vgl. Anm. 23), 190, Abb. 12. Zu weiteren augus­teischen Schiffsdarstellungen vgl. Pékár y, I. — Pékár y, Th. — Schwertheim, E.: Kataphraktos und Zweireiher. Boreas, 2, 1979. 86. -* Liegle: JDAI 1941, 116, nach V. Gardthausen: Augustus und seine Zeit 1891— 1917, I. 475, II. 261. Auf welche Weise Oktavian für seine bedeutende Denaremission Silber gewonnen hat. zeigt P e k á r y, Th., in: Monumentum Chiloniense. Festschrift für E. Burck. Kiel 1975. 96 ff. 29 P i c a r d, C h.: La sculpture antique 371. 30 S t r o n g, E.: La scultura romana 14. 31 Strocka: AA 1964, 831; Kunze, M.: Wiss. Zeitschr. d. Humboldt-Univ. zu Berlin 25, 1976, 492. 32 Platner, S. B. — A s h b y, Th.: A Topographical Dictionary of Ancient Rome, 1929. 286. 33 Plainer —As hby: 16. 34 Franke: Chiron 1976, 160 f., Taf. 11. 35 Karamesine — Oikonomidou, M. : He nomismatokopia tes Nikopoleos. Athen 1975. Vgl. F r a n k e: a. O. 161.

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