Kaposy Veronika szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 45. (Budapest, 1975)
KNAB, ECKHART: Über Maulbertsch und Gran
38. P. Troger: Allegorie der Barmherzigkeit und des Friedens. Wien, Albertina. ihnen zwei weitere Studien, abermals eine »Flora«, deren Blumenkorb ein Faun trägt, im Fogg Art Museum zu Cambridge (Massachusetts) und das Götterpaar Merkur und Diana in der Sammlung Philipp Hermann zu Karlsruhe, die in freiester Art auf Motive Daniel Grans anspielen, die in den Fresken von Eckartsau und des ehemaligen Ständischen Landhauses, des heutigen Rathauses von Brünn zu finden sind. 23 Alice Stroll hat die gelöste Zeichenweise der besprochenen Assunta-Zeichnung der Albertina (Abb. 35) mit Skizzen und Entwürfen Daniel Grans verglichen. Dies ist für den letzteren gewiß ehrend. Freilich vermochte Gran kaum jemals eine solch' visionäre Erhabenheit zu geben, die nur in Zeichnungen eines Tiepolo oder Fragonard ihresgleichen findet. Auch Sebastiano Ricci. Pellegrini und Diziani, selbst die beiden Guardi erreichten nur annähernd diese Höhe. Aus Grans Zeichnungen, die in offenbarem Gegensatz zu seinen feierlich »beruhigten« Bildschöpffungen stehen, spricht ein viel unruhigeres, wohl auch energischeres Temperament, dessen malerischer Ausdruck meist auf breit gesetzten Federzügen über einer davon abweichenden Bleigriffelskizze beruht (Abb. 37). Auch die in seinen Zeichnungen eher seltenen Lavierungen stehen meist in spannungsvollem Gegensatz zu den Feder- oder Bleigriffelstrichen. Bei Maulbertsch folgen oder begleiten die Federzüge- und Linien im wesentlichen die Lavierung, wie Alice Strobl beobachtet hat. In dieser Hinsieht bleibt er — auch in der genannten Assunta-Zeichnung oder den Studienblättern von Rouen — mehr dem Beispiel Trogers treu (Abb. 38), wenn er darin auch die malerische Freiheit der Venezianer voll erreicht — eben auf seine Art. So scheint Trogers »disegno«, seine Körper und Umrisse betonende, aus dem Fluidum heraushebende Zeichen- und Malweise, durch die er sich von so vielen »Garas: Maulbertsch. S. 33, Nr. 47, 59; Abb. 51, 32. 5s