Kaposy Veronika szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 45. (Budapest, 1975)

PREISS, PAVEL: Franz Karl Palko als Zeichner

bezeichnet wurde, aber in ihrer Zeichnungsweise mit Redelmayers authentischen Entwürfen übereinstimmt. 111 Von den Zeichnungen Redelniayers trennt sich durch seine freiere und temperamentvollere Vortragsweise nur der Entwurf einer Palast­wand mit einer Folge von Variationen üppiger Rokokomotive — Nischen, Konchen, Kartuschen und Wandfeldern zwischen zwei verschiedenartigen Fenstern, an dem die ebenfalls nachträglich beigefügte Bezeichnung Palkos als Urheber ein ver­hältnismässig glaubwürdiges Zeugnis ablegen könnte. 112 Es bleibt also Aufgabe der zukünftigen Forschung, über Palko und seinen Prager Kreis die Scheidung der Hände bei den architektonischen und szenographischen Entwürfen durchzuführen. Palkos Zeichnungen wurden, da bisher nur in beschränktem Masse bekannt, noch keiner eingehenden kritischen Betrachtung unterzogen. In seinem grund­legenden Werk über die österreichische Barockzeichnung versuchte Karl Garzarolli — Thurnlackh die Elemente von Palkos Zeichenstil vor allem in seiner fälschlich ver­muteten Schulung bei Piazzetta und Pittoni in Venedig und bei Crespi in Bologna festzulegen. Zugleich betonte er auch Palkos enge, angeblich bis zur Verwechslung führende Ähnlichkeit mit Troger: »Für die Scheidung beider Hände ist bei derarti­gen Zeichnungen Trogers der extatischen Figurenausdruck im Sinne Piazzettas, bei Palko ein gemässigter, klassizistischer entscheidend«. Anderseits spricht er allei'dings von einem »immer bizzarrer werdenden Altersstil« Palkos. 113 T)ie Trogersche Stim­mung in Palkos Zeichnungen wurde auch später mit Recht hervorgehoben. 114 Im Rahmen des böhmischen Barocks hat Rudolf Roucek Palkos Zeichenkunst nicht eben zu hoch eingeschätzt : »Reiner ist nervös, poetisch verfeinert in seinen bebend spröden, schimmernden Skizzen, wogegen F. X. Palko ein abgerundeter, geschmeidiger Rhytmus, graziöse Anmut, farbiges Schönheitsgefühl und schwung­voll elegante Entfaltung der Figuren bezeichnet. Palkos rokokohaftes, halb barockes und halb klassizistisches Schaffen ist jedoch bereits oberflächlich zerklei­nert im Gegensatz zur wahren Inbrunst der älteren Meister. Mit F. X. Palko endet auch die barocke Zeichnung. Bei Palko finden wir nur die Form, allerdings eine virtuose, geistreiche, korrekt verfeinerte wie auch nachlässig artistische; doch gibt es bei ihm nichts innerlich Beseeltes. . . Palko wiederholt nur, was bereits früher mit voller Betonung gesagt wurde. Die Rolle, neue Aufgaben, ein neues Ziel des bildnerischen Schaffens zu finden, wird der jungen Generation der Klassizisten überlassen«. 115 Nach der Meinung Rupert Feuchtmüllers zeigen Palkos Arbeiten, die seiner Wiener Periode folgten, »ein Nachlassen der Ausdrucksstärke«. In Zusammenhang damit schrieb er: »Seine Zeichnungen, anfangs Paul Troger verwandt, lassen ebenso wie seine Gemälde eine dekorative Auflockerung im Sinne des Rokoko erkennen. Die Vergegenständigung der erzählerischen Figurengruppen hat zu dieser Zeit mit Maulbertsch kaum noch Genieinsamkeiten.« 116 111 Praha, Národní Galerie, Inv. Nr. K 16967. Federzeichnung in Bister, 197 X 100 mm. Rechts unten (nachträglich): »f. X. Balko«. Aus der Sl. der ehemaligen Modernen ( lalcrie in Prag. 112 Praha, Národní Galerie, Inv. Nr. 24177. Federzeichnung in Tusche, 174x275 min. Rechts unten (nachträglich): »gezeichnet von Fr. X. Palko.« Aus der ehemaligen Sl. des Nationalmuseunis. 113 Garzarolli-Thurnlackh, K.: (192S). 57. 114 Gar as, K.: (1961) 241. 115 R o u c e k, R.: Kresba od Öprangera k Antonínu Mánesovi. Duo, XXXIII, Praha, 1943. 239. ut F e u c h t m ü 11 e r, R. in : Fr. A. Maulbertsch (Ausstellungskatalog), 1974. 160; vgl. auch 175.

Next

/
Thumbnails
Contents