Kaposy Veronika szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 45. (Budapest, 1975)

PREISS, PAVEL: Franz Karl Palko als Zeichner

völlig übereinstimmende Entwurf mit dem sitzenden hl. Rochus 103 für das Seitenal­tarbild im Chor der Augustiner-Eremiten-Kirche des hl. Thomas auf der Pra­ger Kleinseite, angeblich aus dem Jahre 1767 bestimmt. 104 Diese Datierung in Palkos Sterbejahr in München wurde auch auf das Bild bezogen, 105 wahrscheinlich aber — und die enge Verwandschaft mit der Zeichnung der hl. Helene unterstützt diese Vermutung — entstand es schon früher, etwa um 1760 106 oder kurz nachher. Es ist üblich geworden, Palko auch als Bühnenmaler, und sogar als einen angeblich hervorragenden, anzuführen. 107 Für Prag gelang es aber nicht seine Tätigkeit dieser Art nachzuweisen 108 und auch in Dresden, wo die Theatergeschichte dieser Zeit noch gründlicher durchforscht ist, 109 wurde er nie als Schöpfer von Bühnenbildentwürfen genannt. Als Theatermaler war aber nachweisbar Josef Redelmayer (1727 — 1778), Palkos Mitarbeiter, der bei Palkos Fresken in Kutná Hora — Kuttenberg (1752) als »architector« angeführt wurde, wie auch Palkos zweiter Gehilfe bei seinen Fresken in Böhmen Josef Hager (1726 — 1781), tätig. Es bezeugen dies seine ungemein geistreiche Studien architektonischer Büdnenbilder. 110 Aus Palkos Bildern und Fresken ergibt sich seine spezielle Vorliebe für reich gestal­te und gegliederte Architekturen, aber keine szenischen Projekt oder wenig­stens szenographisch gestimmte architektonische Zeichnungen sind von ihm mit Sicherheit festzustellen. Die Zeugnisse späterer Bezeichnungen von Entwürfen dieser Art sind problematischen Wertes: da Redelmayer mit Palko eng verknüpft war, war es möglich, Arbeiten des Gehilfen dem Meister zuzuweisen und um­gekehrt. Dies scheint der Fall bei der Zeichnung eines Palastturmes aus der Prager Nationalgalerie zu sein (Abb. 69), die zwar mit Palkos Namen nachträglich SS. Theologiae Baecalaureo Formate-, des Heil. Ordens deren Creutz-Herren mit dem Roten Herz, von der Buss der Seeligen Märtyrer beym grösseren Heil Creutz in der Königl. Alt-Stadt. Canonieo Regulari und Arehivario. Prag, 1763. 432. Vgl. auch Hof f­m a n, A. : Geschichte der Kreuzkirche in Reichenberg. Reichenberg, 1864;K ü h n, K. F.: Topographie der historischen und kunstgeschichtlichen Denkmale im Bezirke Reichen­berg. Brünn — Prag — Leipzig, 1934, 212. (Schnitzrahmen des Altars vom Bildhauer Johann Hájek aus Mnichovo Hradistë — Münchengrätz für 560 fl., staffiert 1762 von Ignaz Hoffmann aus Gabel, Bild von Palko für 200 fl., bzw. 50 Speziesdukalen — mit Berufung auf die »Annales S. Crucis« und die zitierte Literatur; hier auch die Entwurfs­-zeichnung in der Albertina erwähnt). Für wichtige Hinweise bin ich dem Herrn Dr. Josef V. Scheybal aus dem Nord böhmischen Museum in Libérée verbunden. 103 Wien, Albertina, Inv. Nr. 2118. Pinselzeichnung in Grau, laviert, 170x 123 mm. Fit.: Garzar o 11 i-T h urnlackh, K. : Albertina (1933), 172, Nr. 2118. Zuwei­sung A. Spitzmüller, als Kompositionsentwurf für das Altarblatt der Thomaskirche in Frag bestimmt. Garas, K.: (1961), 247. 104 M a t ë j k a, B.: Pfestavba a vyzdoba chrámu sv. Tomáse v Fraze. Památky archaeologické. XVII, Praha, 1896 — 1897. F o c h e, F.: Prahou krok za krokem. Praha, 1958, 160- 161. (taras, K. : (1961), 247. 106 P r e i s s, P., In: L 'Arte del Barocco in Boemia (Ausstellungskatalog). Milano. 1966. 129, Nr. 492. 107 Wach a, W.: Bühnenbilderentwürfe des 18. Jahrhunderts. Alte und moderne Kunst, 1/2, Wien, 1956. 7. los p 0 r t s J. : Divadelní vytvarnici staré Prahy. Kniha o Praze, III, Praha, 1932. 94. 1()<J R u d 1 o f f— Hille, G., Abteilung Barocktheater im Zwinger. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, 1954. 110 H i 1 m e r a, J., Perspektivní scéna 17. a 18. století \ Cechách. Praha, 1956. 47, Abb. 52, 53; Preiss, P., In: L'Arte del Barocco in Boemia, Milano, 1966. 130- 131, Nr. 499 - 501, Abb. XCIII; Preiss, P.: Les dessins baroques en Bohême, Prague, 1977. Nr. 56-58.

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