Radocsay Dénes - Gerevich Lászlóné szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 36. (Budapest, 1971)

SEVERIN, HANS-GEORG: Oströmische Reliefs mit Darstellungen des Abrahamsopfers

terials: Marmor von mittelgrauer, grause h warzer und schwarzer Farbe, jeweils mit spärlicher heller Äderung. Die Dimensionen der Figuren sind auf allen Stuckern gleichartig bemessen; 8 ebenso stimmten mit größter Wahrscheinlichkeit die oberen Durchmesser der Gefäße überein. Der überhängende Rand des Kraters in Rom ist sicherlich unzutreffend ergänzt. 9 Angesichts der beiden ganz gleichartig ge­bildeten Randstücke in Berlin und Budapest wird man einen weniger ausladenden Rand rekonstruieren. Mißt man den Durchmesser des Kraters in einer Höhe, die derjenigen der Randstreifen über den Köpfen der Figuren bzw. über dem Wölbungsansatz des vorgezogenen Bandes bei den Fragmenten Berlin 1 und Budapest entspricht, so ergibt sich ein Maß von ca. 04 cm. Durch genaue Mes­sungen ließ sich aus dem kleinen Randstück Berlin 1 ein ursprünglicher oberer Durchmesser von ca. 60 — 65 cm errechnen. Von ähnlicher Größe dürfte der Durch­messer am oberen Rand des Budapester Stücks gewesen sein. 10 Damit darf als gesichert gelten, daß die Fragmente in Berlin und Budapest von Gefäßen in der Art und Größe des Kraters in Rom herrühren. Es ist eine ganz ähnliche Grund­form vorauszusetzen, wobei wie in der Wahl der figürlichen Darstellungen mit leichten Unterschieden in der ornamentalen Dekoration gerechnet werden müßte. Die Funktion dieser Gefäße konnte bislang nicht erhellt werden. Da die Datierung und Lokalisierung der Skulpturengruppe sowie die sich ergebenden Einzelfragen an anderer Stelle eingehend behandelt werden, 11 fasse ich hier die Ergebnisse zusammen, soweit sie das Buda] jester Fragment betreffen. Es handelt sich um oströmische Arbeiten aus der Zeit des Valens und Theo­dosius' I. (364—395). Der schwarze Marmor mit weißer Äderung (Krater in Rom), sowie der grauschwarze mit heller Äderung (Berlin I und II) stehen in Nordwest­kleinasien an, im bithynischen Vorraum der oströmischen Hauptstadt. Ebendort ist die Verwendung dieser Marmorsorten für Skulpturen bezeugt. Weniger ein­deutig lokalisierbar ist der mittelgraue, jetzt leicht weißlich verschmutzte Marmor des Budapester Fragments, der ebenfalls eine helle Äderung aufweist. Die Über­einstimmung des Gefäßtypus und — wie gezeigt wird — des Figurenstils bindet das Budapester Fragment mit den anderen Stücken, besonders mit den Berliner Fragmenten, eng zusammen. Man wird sicher sagen können, daß die ganze Gruppe wohl nicht aus einer einzigen Werkstatt, aber doch aus einem Kunstkreis kommt. Diese Arbeiten wurden vermutlich in großem Maß in den Westen exportiert. 12 Die stilistisch nah verwandten Fragmente in Berlin und Budapest lassen sich mit der erforderlichen Evidenz in enger Zeitspanne datieren. Dabei geht die Beurteilung am sichersten von den Berliner Fragmenten aus, die zu den qualität­vollsten Arbeiten der theodosianischen Plastik 13 rechnen können. H Z. B. Born: Höhe der thronenden Maria (Scheitel — Podestfuß) 21 cm; Budapest: Höhe des «Patriarehen» 18,2 cm ; Berlini : Höhe des Jünglings 12 cm. — Kopf höhe des Abra­ham 4,7 cm; Kopfhöhe Christi beim Krater ca. 4 — 5 cm ; Kopf höhe des Jünglings (Schei­tel — Kinn)bei Berlin I 4 cm, mit Hals 5 cm. 9 Das hat bereits bemerkt V o 1 b a c h, VV. F. : Zwei Bruchstücke ... a. ü. S. 72. 10 Der Berechnung bei Berlin I liegen 10 Messungen mit 1/100 mm-Genauigkeit zugrunde. Beim Budapester Fragment konnte ich leider nur gröbere Maße nehmen. 11 S e V er in , H.-G., in: Jahrbuch der Berliner Museen 12, 1970, S. 211 ff. 12 Der Krater ist in Rom gefunden. Das Budapester Fragment gehörte zwar einer in Rom befindlichen Sammlung, doch stammt aus dieser Quelle auch das kleinasiatische Relieffragment der Budapester Skulpturenabteilung luv. Nr. 4829; vgl. dazu K s z­1 á r y, E.: On the Development of Early Christian Iconography, in: Acta Históriáé Artium Academiae Scientiarum Hungaricae 8, 1962, 215 ff., Abb. I. 13 Grundlegend Kollwitz, J.: Oströmische Plastik der theodosianischen Zeit. Berlin, 1941.

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