Radocsay Dénes - Gerevich Lászlóné szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 34-35. (Budapest, 1970)

WEGNER, WOLFGANG: Bemerkungen zu Zeichnungen der Rembrandt-schule im Museum der Bildenden Künste in Budapest und zum Problem der Rembrandtwerkstatt

76. Nach Rembrandt: David und Zadok. Budapest, Museum der Bildenden Künste der Flucht vor seinem aufrührerischen Sohn Absalom, dem Priester Zadok und seinen Söhnen befiehlt in die Stadt Jerusalem zurückzukehren (2. Samuelis 15. Vers 27). Nach Benesch ist das Original um 1050 entstanden, Rembrandts Spätstil kündigt sich in ihm an. Zunächst erweist sich, daß das Blatt in Budapest voll­ständiger ist, Teile der Architektur wiedergibt, welche das vollständig beschnittene Original nicht zeigt. Sodann zeigt sich, daß der Kopf der linken Figur, des Zadok, auf beiden Blättern vollständig verschieden ist. Auf der Budapester Zeichnung ist er nach links geneigt, auf der Rembrandt-Zeichnung sieht er (mit einem Turban bekleidet) David, wohl mit einem Ausdruck von Gehorsam und Zuversicht, fest an. Das Blatt in Budapest gibt den früheren Zustand wieder, denn bei näherem Hinsehen zeigt der Kopf der Rembrandt-Zeichnung Pentimente, und unter dem Deckweiß ist noch genau die geneigte Kopfhaltung der Budapester Zeichnung und ihre andersartige Kopfbedeckung zu sehen. Benesch verweist für die von ihm ver­öffentlichte Zeichnung als verwandt auf eine Rembrandt-Zeichnung bei Lord Farington. 27 Die Kopfhaltung des Samariters auf dieser Zeichnung entspricht nun genau der des Zadok auf der Budapester Kopie. Da die Budapester Zeichnung die Rembrandt-Zeichnung vor ihrer Veränderung wiedergibt, muß sie im engsten Schülerkreis, wohl auf Weisung Rembrandts, entstanden sein. Hierin besteht also wohl eine grundsätzliche Parallele zu der Zeichnung der «Susanna im Bade». Schließlich in diesem Zusammenhang noch ein letzter, nachdenklicher Hin­weis auf eine «Kopie», die sich in der Albertina in Wien befindet. 28 Das Original in 27 B e n e s c h, O. : Rembrandt as a Draughtsman. London, 1960, Nr. 59. 28 Ich danke an dieser Stelle Herrn Dr. K. Oberhuber für den Hinweis auf diese Mappe: Scuole Diverse vol. VIII.

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