Csánky Dénes szerk.: Az Országos Magyar Szépművészeti Múzeum Évkönyvei 10. 1940 (Budapest, 1941)

Zoltán Oroszlán: Tanagrafiguren und ihre Genossen

mann, Denkmäler. Taf. 13.) Ein ganz ähnli­ches Exemplar kann ich hier zitieren: Du­mont — Chaplain. Les céramiques de la Grèce propre, p. 237, pl. VIII. welches mit unserem Stücke auch in der Grösse übereinstimmt. (S. noch Winter, Typen II. S. 60. Nr. 1. mit ande­rer Kopfhaltung.) 8. Stehendes Mädchen. — (Abb. 6. Ziegel­roter Ton.) Höhe 14 cm. Hals beschädigt. Die Rückseite oberflächlich bearbeitet, ohne Brennloch und Sockel.) — Mit dem linken Fuss etwas vortretendes Mädchen. Beklei­dung leichter Khiton, darüber Mantel, der sich um den Körper schlingt und auch die über die Brust gelegte Rechte bedeckt. Linke Hand auf der Hüfte. Der kokett gehobene Kopf leicht nach links geneigt. Ihr Haar um­schlingt mit der „Melonenfrisur" den schönen kleinen Kopf und endet rückwärts in einem losen kleinen Knoten. An den Füssen Schuhe. Im Haar Spuren roter Farbe. Diese zweite Tanagrafigur gehört insofern zu den seltenen Exemplaren, da auch die Rückseite bearbeitet ist. Die Bewegung wirkt auch hier sehr lebendig, besonders verstand es der Koroplasten die reizvolle Gefall­sucht der Kopfhaltung herauszuarbeiten. Auffallend ist, wie bei den meisten Tanagra­figuren die relative Kleinheit des Kopfes. (Ähnliches Exemplar s. bei Winter, Typen, II. S. 13. Nr. 6.) Wir könnten als entferntere plastische Parallellé zu unserer Figur in der Grossplastik das Mädchen aus Andros im Athener Nationalmuseum zitieren. Cavvadias: Catal. du Musée Nat. d Athènes. No. 219. 9. Stehende Frau. — (Abb. 9. Ziegelroter Ton. Unbeschädigt. Höhe 167 cm. Viereckiges Brennloch.) — Ein wenig seitwärts ausschrei­tende, auf niedrigem Sockel stehende Frau. Ihre Kleidung ist der ärmellose Khiton und Mantel, der von der rechten Schulter herab­gleitend ihre auf die Brust gelegte Rechte bedeckt, dann in breiten Falten auf die gebo­gene Linke überfliesst, und darüberhinlau­fend in einer Masse bis zu Kniehöhe hinab­fällt. Der Kopf ist stark nach links und et­was nach unten geneigt. Die Haartracht ist gescheitelt, hinten kleiner Knoten. Kugelför­mige Ohrgehänge. Die linke Hand endet in einem Stumpf, wahrscheinlich war hier ur­sprünglich ein Fächer angeklebt. Im Haar Spuren roter Bemalung. In diesem neueren Exemplar der sehr viel­fältigen Tanagrafiguren ist vor allem die noch lebensvolle und realistischere Behand­lung des Gewandes bemerkenswert. (Für das Gewand-s. Winter, Typen, II. S. 38, Nr. 2., für den Typ Winter, II. S. 39. Nr. 4. Furt­wängler: Sammlung Sabouroff, II. Taf. CXXXII. 4. Burlington Fine Arts Club, Ex­hibition of ancient greek Art, London, 1904, pl. LXXVII. E. 37.) 10. Stehendes Mädchen. — (Abb. 11. Ziegel­roter Ton. Höhe 16"4 cm. Der Hals ist be­schädigt, ein Teil des Sockels fehlt. Vierecki­ges Brennloch.) — Mit dem rechten Fuss aus­schreitendes Mädchen. Kleidung: Khiton und Mantel. Die Rechte unter dem Mantel auf die Brust gelegt, mit der anderen Hand hält sie den Mantel hinter der linken Hüfte zu­sammen. Der Kopf wendet sich ein wenig nach rechts; .Melonenfrisur", hinten kleiner Knoten. Im Haar Spuren roter Farbe. Diese reizende Figur befand sich früher in der Sammlung Gréau. (Siehe Froehner, Col­lection Gréau, Paris, 1891. pl. X. No. 341.) Dort kaufte sie Arndt, mit dessen Sammlung sie in den Besitz unseres Museums gelangte. (Für das Typus siehe Winter, Typen II. S. 13. Nr. 3. und C. W. Lunsingh —Scheuerleer: Catalogus ..., 's.-Gravenhage, 1909. p. 123. pl. XXI. 3.) 11. Frau im Mantel. — (Abb. 8. Ziegelroter Ton. Höhe 13 cm. Der Hals ist beschädigt, der linke Fuss fehlt. Auch die Rückseite ist grob bearbeitet. Kein Brennloch. Die Seite und die Rückseite der Figur sind mit Sinten bedeckt.) — Nach links ausschreitende Frau. Ihr Gewand besteht aus leichtem Khiton und Mantel, der ihre auf die Brust gelegte Rechte, sowie auch ihre an der Hüfte den Khiton haltende Linke bedeckt, ja sogar ihr etwas nach rechts geneigter und gesankter Kopf ist mit einem Zipfel des Umhangs umhüllt. In dieser Statuette erblicken wir die Ver­treterin einer neueren Gruppe von Tanagra­figuren. Die von Kopf bis zum Fuss in ihren Mäntel gehüllten Frauengestalten sind, wie die bisherigen Figuren mit ausserordentlicher Lebendigkeit und Anmut modelliert. Ihre plastische Behandlung hat unser Koroplastes meisterhaft gelöst, indem er unser Auge durch die feine Linienführung der über dem ausschreitenden linken Fuss hervorgehobe­nen und von der rechten Hand hinabflies­senden, stark betonten Falten und den kleinen Raffungen des Kleides entzückt. Für den Typus führen wir Winter, Typen II. S. 49. an; die hier gezeigten Exemplaren sind alle unserer Figur gleich aufgebaut und un­terscheiden sich nur wenig von einander. Den grossplastischen Typus unserer Figur finden wir im British Museum in der Frauenfigur von Trentham-Hall. (Collignon: Les statues

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