Petrovics Elek szerk.: Az Országos Magyar Szépművészeti Múzeum Évkönyvei 4 1924-1926 (Budapest, 1927)

Deutsche Auszüge der im Band IV enthaltenen Aufsätze

42'2, B. : 22"5 cm. Quadrierung mit Bleistift.) Die letzte Stufe zur Ausführung bezeichnet die im Geburtsort des Künstlers, in Cavalesc in Tirol erhaltene Olskizze (repr. : M. Nugent: Alla Mostra dellc Pittura Italiana del' GOO c 700, note e impressioni, pag. 322). Dass der Ausgangspunkt von Paul Tro­gers Kunst in der, der Dichtung Berninis fol­genden römischen Kunst zu suchen sei, be­weisen mehrere Zeichnungen seiner Studien­zeit. Die musizierende Putten darstellende Zeichnung (Nachlass St, Delhaes. Tinte mit Feder. IL: 12*2, B. : 19*1 cm. Sammlormarke: Lugt 761) wurde nach einem Stuckrelicf des Antonio Raggi verfertigt, welches sich unter einem Fenster in der Gcsü-Kirche in Rom befindet. (Repr. G. Ferrari: Lo stucco ncll'arto italiana. Tav. LNXXV oben.) In unserer Sammlung ist ferner jene Zeichnung Trogers zu linden, auf welcher er zwei Sockel­figuren vom Grabdenkmal Papst Alexander VII. kopierte. Ebenda ist eine Kopienzeichnung nach einem Pendentiffresco von Giov. Patt. Gaulli in der Gcsü-Kirche zu Born (Moses). Auf einer, ähnliche Technik aufweisenden Zeichnung Trogers in der Wiener Artaria­Sammlung hingegen, begegnet man dem grossen Marmorengel von Giov. Antonio Mari aus der Kirche S. M. del Popolo zu Rom. Die folgondo Zeichnung zeigt eino ge­läuterte und individuell recht charakteris­tische Technik ; sie ist eine Studie zur Figur zweier Bettler und einem Almosen­spender. (Abb. 9. Nachlass St. Delhaes. Tinte mit Feder ; mit Bleistift vorgezeichnet, II. : 17*9, B. : 19'4 cm. Sammlormarken : Lugt 1468, 761.) Die beiden Details sind mit der Scono des Brotwunders in engen Zusammen­hang zu bringen und tatsächlich behandelte Troger diesen Gegenstand zweimal in ziem­lich ähnlichen Deckengemälden. Erstens in dem grossen Saal dos Klosters zu Hradisch in Mähren zwischen 1726 und 1730 (repr. A. Prokop : Die Markgrafschaft Mähren in kunst­gesch. Beziehung. Bd. IV, S. 1298 IT.), zwei­tens in Geras, im Sommerrefektorium des Klosters im Jahre 1738 (repr. : Östcrr. Ksttop. Bd. V, Tai'. X). Obwohl die drei Figuren un­serer Zeichnung nirgends zu treuer Ausfüh­rung kamen, ist es klar, dass hier eine Skizze zu einer der beiden Kompositionen vorliegt. Die Zeichentechnik lässt mit grösserer Wahr­scheinlichkeit auf den Zusammenhang mit der letzleren Fresko von Geras sehliessen. Nebenbei sei noch bemerkt, dass die Olskizze No. 158 dos Wiener Barockmuseums, welche vom Kalalog 1923 irrtümlich als Vorarbeit zur Freske von Geras bezeichnet wird, in Wirk­lichkeit zur Hradischer Freske vorfertigt worden ist, Der alla-prima Zeichenstyl Trogers wird am besten durch ein, das Martyrium des hlg. Bartholomäus vorstellendes Blatt illustriert, (Abb. 10. Nachlass St. Delhaes. Federzeichnung mit Tinte. H. : 19'8, B. : 3P4 cm. Sammler­marke : Lugt 761.) Nur einige sachliche Motive, nicht die formelle Lösung erinnert an die in Rom gesehenen berühmten Märtiererscenen von Poussin, Valentin, Daniel Seiler. Das Blatt, welches Christus in Enunaus darstellt (Abb. 11. Nachlass St. Delhaes. Fe­derzeichnung mit Tinte ; mit Bleistift schat­tiert, IL : 32.4, B. 21 cm. Sammlermarken : Lugt 1468, 761), kann infolge seiner psycho­logischen und formellen Konzentral ion, der sicheren, ausdrucksvollen Kraft der Be­wegungen eine der besten Zeichnungen des Meisters genannt werden. Auf Grund der Ökonomie in der Darstellungsmanier und der ganz hellen Bleistiftschattiorung — letztere erreicht eine ähnliche Wirkung wie der silber­graue Ton und das milchartige Inkarnat auf den Fresken Trogers aus der zweiten Hälfte der vierziger Jahre — ist die Entstehung der Zeichnung um das Jahr 1750 anzusetzen. Ein Beispiel der späten, grosszügigen Federzeichnungsmanier ist die, den an seinem Kreuz in die Knie fallenden hlg. Andreas darstellende Studie. (Abb. 12. Nachlass St. Delhaes.Tinte. H. :20.4, B. : 30.8 cm. Sammler­marken : Lugt 1468, 761 ; eino weitere Marke ist verwischt.) Das in der Schattierung und Modellierung benützte parallel-vertikale Li­niensystem hat sich Troger vielleicht unter dem Einfluss der Radierungen Ignaz Bendls zu eigen gemacht. Diese Detailstudie wurde zur rechten Gruppe der nach 1750 gemalten grossen Kuppelfreske von Dreieichen verfertigt und dort nicht nur zur Figur des hlg. Andreas, sondern auch zu der des Peter benützt, (Repr.: Östcrr. Ksttop. Bd. V, Taf. XX.) Der in der Beihe der Zeichnungen Tro­gers wegen seines ungewohnten Gegen­standes zuletzt erwähnte Reiteroffizier galt bisher als das Werk von Georg Philipp Ru­gendas. (Abb. 13. Nachlass St. Delhaes. Fe­derzeichnung mit Tinte. IL : 30'2, B. : 2P7 cm.) Von den zahlreichen Schülern Trogers sind in unserer Sammlung nur Franz Kaspar Sambach und Joseph Ignaz Mildorfer mit eini­gen Zeichnungen vertreten. Eine Detailsstudie des ersten, die zum Himmel steigende Mutter­gottes, wurde, wie schon Fr. Antal richtig erkannt hatte, zu dem im Jahre 1752 gemalten

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