Petrovics Elek szerk.: Az Országos Magyar Szépművészeti Múzeum Évkönyvei 4 1924-1926 (Budapest, 1927)

Deutsche Auszüge der im Band IV enthaltenen Aufsätze

Deckenbild in dor Wallfahrtskirche zu Slaup in Mähren verfertigt. Dies wird auch dadurch bestätigt, dass auf der Rückseite der Zeich­nung das Fragment eines aus Göding vom 1. Januar 1752 datierten Briefes des Künstlers zu lesen ist. Die vollständige Kompositions­skizze der Freske von Slaup ist auf einem öfters veröffentlichten Blatt der Albertina in Wien erhalten. Die Zeichentechnik ihres gemeinsamen Meisters wurde von Sambach und Mildorfer ohne wesentliche Modifikation übernommen. Dies wird auch durch ein Blatt des Letzteren bewiesen, das früher unter dem Namen des Kremser Schmidt angeführt wurde. (Abb. 14. Kauf von 1915, No. 90. Feder mit Tusch. H. : 19.5, B. : 25'3 cm.) Es ist eine Detail­studie zu dem grossen Kuppelbild in der Pfarrkirche von Hafnerberg (Niederösterreich) vom Jahre 1743. (Abb. 15.) Die zwei grössten österreichischen Maler aus der zweiten Hälfte des XVIII. Jahrhun­derts, der Kremser Schmidt und Maulbertsch sind in unserer Sammlung mit wenigeren, jedoch sehr bedeutenden Blättern vertreten. Den Gegenstand oincr grossen Skizzenzeich­nung gab Martin Johann Schmidt auf der Bückseite des Blattes mit folgenden charak­teristischen Worten selbst an : «Das Nidero Felt I Wio dio Zeid mit der Wahrheidt am Tag I khumbt Vnd die luger zu boden ligen». (Abb. 16. Erworben 1924, No. 1055. Tinte mit Feder, Tusch mit Pinsel. Mit Bleistift vorge­zeichnet. Unten etwas woissc Deckfarbe. Quad­rierung, IL : 44, B. : 16'8 cm.) Die Zeichnung wurde in der ersten Hälfte der siebziger Jahre verfertigt, vermutlich als Vorlage zu einer Radierung für irgendeinen Schüler Schmidts. Zur Ausführung derselben abor kam es nicht mehr. Anton Franz Maulbertsch malte eines seiner ersten ungarländischen Freskenwerke in der Plärrkirche zu Sümeg in den Jah­ren 1757—58. Die triptychonartige Fresken­scric des Sanktuars stellte in der Mitte Christi Himmelfahrt dar, während in die beiden Seitenfelder mit besonderen Rah­men getrennt, inhaltlich aber mit der Mittelscene zusammenhängend, je ein alle­gorisches Bild mit vielen Figuren kam : links die Kirche, rechts der weltliche Staat. Auf dem linken Bilde steht, zwischen den ihre Arme emporhaltenden oder in dio Knie fallenden Aposteln die heilige Jungfrau ; sämtliche Ge­stalten werden von dem Wunder der Himmel­fahrt des Erlösers gefesselt, (Abb. 17.) Zu dieser Scene wurde die früheste Maulhertsch­Zeichnung unserer Sammlung verfertigt, (Abb. 18. Nachlass St. Delhaes, Bleistift, IL: 28.5, B, : 22.1 cm. Sammlermarken : Lugt. 1468, 761.) Die zahlreichen Abweichungen zwischen der Zeichnung und der Freske sprechen dafür, dass es sich hier in der Tat um eine vor­bereitende Studie und nicht um eine von fremder Hand nach der Freske verfertigten Kopie handelt. Die Betonung dieses Em­st andes ist deshalb notwendig, da die Technik der Zeichnung unter den Werken des Künst­lers ziemlich allein steht, wo man im allge­meinen breiter geführten Linien und in­einander fliessenden Schattierungen begegnet. Ein grossartiges Beispiel dieser letzteren Zeichentechnik ist das, die Verklärung des hlg. Narcissus darstellende Blatt (Abb. 20. Nachlass St. Delhaes. Tinte mit Feder, Tusch­lavierung. H. : 39'9, B. : 24 cm. Sannnier­marke «Stefan Delhaes», fehlt bei Lugt), welches gegen Ende der sechziger Jahre zu dem gegenwärtig in dem Wiener Barock­museum aufbewahrten prächtigen Bild ver­fertigt wurde. (Abb, 19.) Die zwischen der Skizze und der Ausführung hervortretenden tiefgehenden Abweichungen zeigen am (leid­lichsten die fieberhaft-leidenschaftliche Gc­staltungsart von Maulbertsch. In der Altersperiode des Meisters ent­stand die dritte Maulbertschzeichnungunserer Sammlung : Die Probe dos wahren Kreuzes. (Abb. 21. Geschenk der Gebrüder Artaria, Wien 1915. Nr. 948. Pinselzeichnung mit Tusch, auf Vorzcichnung mit Bleistift; stellenweise Tinte mit Feder. IL: 38, B.: 22T cm. In der oberen linken Ecke das rote Wachssicgel des Künstlers.) Die Darstellung«weise erinnert an die Fresken der achtziger Jahre. Mit dieser Feststellung stimmt auch die Tatsache überein, dass der Künstler 1784 dieselbe Scene für den Hochaltar der Kirche in Daubrawnik malte. (Vgl. C. Bodenstein : Hundert Jahre Kunstgeschichte Wiens. S. 122.) Anmerkung zur Seite 228. Erst nach Vollendung meines Aufsatzes erschien das Werk von D. Frh. v. Hadeln: Venezianische Zeichnungen der Spätrcnaissance. Die dort auf Tafel 97 publizierte Hand­zeichnung des jüngeren Palma weist einen so engen kompositionellen Zusammenhang mit dem auf Seite 175 dieses Bandes reproduzierten Blatt auf, dass es uns unvermeidlich er­scheint, unsere Attribution einer Bevision zu unterziehen. A. Pialer, Szerkeszti : Petrovics Elek (Budapest, VI., Aréna-út 41).

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