Petrovics Elek szerk.: Az Országos Magyar Szépművészeti Múzeum Évkönyvei 4 1924-1926 (Budapest, 1927)

Deutsche Auszüge der im Band IV enthaltenen Aufsätze

stammende Pietà (Abb. 13) in den Uffizien. Dieser Reihe sehliessen sich noch die be­schädigten Fresken der Kapelle Covone in der Badia zu Florenz und dio Freske in der Treppenhalle des Toal.ro Verdi an, darstellend die Vertreibung des Herzogs von Athen. Verfasser berichtigt hier die auf Vasári be­ruhende Behauptung seines Buches «Giotto and some of his followers)), dass Maso, der zum crstenrnale von Ghiberti erwähnt wird, mit Giottino identisch sei. Im Gegonsatz zu den lusher angeführten Werken Masos sind dein Letzteren in Assisi folgende Gemälde zuzuschreiben : Krönung der big. Jungfrau, zwei Scenen aus dem Leben dos big. Stanis­laus, ferner die beiden grossen Kreuzigungs­bilder in dem einstigen Kapitelsaal von S. Francesco und im Oratorium von S. Bu­fino, wie auch die restaurierte Madonna mit vier Heiligen in dor S. Giorgio-Kapelle der Sta Chiara und schliesslich das Bruchstück dor Kreuzigung in dem S. Giuseppe-Institut. Dieser Giottino ist violleicht mit jenem Giotto di Maestro Stefano identisch, der in der St. Lukas-Gilde 1368 erwähnt wird, sowie auch unter tien Malern, die in Born zur Zeit Urbans V. im Jahre 1369 arbeiteten. Nach die­ser Trennung der dem Maso di Banco und dein Giottino zuzuschreibenden Werke ist festzustellen, dass beide in engem Zusammen­hang mit Bernardo Daddis Kunst standen, obwohl Maso sehr viel von Siena lernte, Giottino hingegen mehr den florentinischen Überlieferungen treu blieb. Das laut Katalogsnummer 45. der Schule von Siena, von anderen hingegen Domenico di Bartolo zugeschriebene Triptychon (Abb. 14) rührt wahrscheinlich von einem Meister provinzialor Bedeutung der Schule von Pisa, von Martino di Bartolommoo her, vom Ende des XIV. oder Beginn des NV. Jahrhunderts. Die unter No. 57. als Werk der Orcagna­Schule angeführte Madonna (Abb. 15) steht mit der Kunst des Meistors überhaupt in kei­nem unmittelbaren Zusammenhang. Es ist zweifelsohne oin charakteristisches Werk von Mariotto di Nardo, der einer von den vielen florentinischen Meistern ist, die in der Werk­statt von Niccolö di Piotro Gcrini lernten. Sein erstes bekanntes Werk ist das Altarbild des big. Dominicus in Villemagna, von 1394 datiert, sein lotztos, oin anderes grosses Tri­ptychon in dem Sorristorri-Palast in Florenz, mit der Jahreszahl 1424 verschen. Das grosse, auf Holz gemalto, Christus am Kreuz zwischen Maria und Johannes dar­stellende Bild (Abb. 16) ist jetzt der Schule Andrea del Castagnos zugeschrieben, früher wurde auch der Name Lorenzo da Viterbos erwähnt. Das Bild ist allerdings florentinische Arbeit und konnte vor 1470 nicht entstehen. Die Verwandtschaft, welche es mit einigen Werken von Alesso Baldovinetti aufweist (Dreifaltigkeit aus der Sta Trinità in Florenz, derzeit in der Akademie, Madonna in der Sammlung Jacquemart-André), lässt darauf sehliessen, dass es sich um ein bedeuten­des Werk dieses .Meisters oder seiner Werk­statt handelt. Die Sankt Nikolauskirche in Eperjes VON CORNEL DIVALO Eperjes, eine der aus kunsthistorischeni Gesichtspunkte interessantesten Städte des dundi das Friedensdiktat von Trianon abge­trennten Oberungarn, wurde von flandrischen und mittelrheinischen Ansiedlern, die bereits zur Zeit Géza II. im XII. Jahrhundert ein­wanderten und bis zur Tartaronverwüstung in zerstreuten Siedlungen wohnten, im XIII. Jahrhundert gegründet. Die Seelsorge der Stadt versahen anfangs die Ordensbrüder der auf dem St. Ladislausberg gegründeten Abtei, welche von der heutigen Stadt eine halbe Stunde entfernt lag. Das Kloster, dessen Kirche noch am Ende des XV. Jahrhunderts bestan­den hatte, verschwand spurlos. Die erste einschiflige Kirche der Stadt wurde noch im XIII. Jahrhundert gegründet und mit der Zunahme der Anzahl der Bürgerschaft um die Mitte des XIV. Jahrhunderts zu einem zweisehi ff igen Gebäude erweitert, dessen nördliche Wand mit ihren Bündel-Halbpfeilern und den Kapitelen derselben auch nach dem dritten Umbau der Kirche unberührt blieb. Dieser Umbau begann am Anfang des XV. Jahrhunderts. Die Kirche wurde hiebei als eine grosszügigere dreischiflige Hallenkirche mit gleich breiten und hohen Schiffen geplant, von welchen sich das Sanktuar des Mittleren mit drei Seiten des Achtecks, das Ende der beiden Seitenschiffe aber, in engem Anschluss an die Apsis des Hauptsanktuars, sich mit zwei Seiten des Zehnecks abgeschlossen hätte. Die in der Mitte der westlichen Fassade mit einem mächtigen viereckigen Turm gebaute Hallenkirche, mit ihren auf fünf Paar acht­eckigen Pfeilern ruhenden und ineinander verflochtenen Netzgewölben, wäre — zwar fast ohne jegliches Schnitzwerk, aber mit einer grossartig einheitlichen Baumwirkung, — eines der bedeutendsten Beispiele der aus Marburg bereiis im XIII. Jahrhundert nach

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