Petrovics Elek szerk.: Az Országos Magyar Szépművészeti Múzeum Évkönyvei 6. 1929-1930 (Budapest, 1931)
Deutsche Auszüge der im Band VI enthaltenen Aufsätze
Maler geschmückt worden sind : mit denen von Sebastiano Ricci, Giovanni Antonio Pellegrini und von dem in den Kreis italienischer Künstler einfügbaren Martin Altomonte. Ihre Werke sind in der ersten Hälfte der dreissiger Jahre entstanden — das letzte grosszügigere Werk des 1734 verstorbenen .Sebastiano Ricci war eben seine Assunta für die Karlskirche — und alle Werke standen an ihrem Platz 1737, im Jahre, als die Einweihung der Nebenaltäre erfolgte. Ein viertes grosses Seitenaltarbild, ein erst 173(5—37 vollendetes Werk des Daniel Gran, stellt dieselbe Szene dar, wie die hier bebandelte Komposition Pittonis: die Almosenspende der hl. Elisabeth. Es ist also leicht vorzustellen, dass ursprünglich Pittoni den Auftrag für dieses Altarbild erhielt •— haben doch zwei seiner Landsleute Ricci und Pellegrini unter den Malern der Altarbilder figuriert — und es war nur ein unbekannter Umstand, welcher es verhinderte, dass seine Komposition in grosser Ausführung an einem Nebenaltar der Karlskirche Platz bekomme. Mehrere Momente scheinen diese Wahrscheirdichkeit zu bekräftigen. Erstens : sind wir auf rein stilkritischem Wege zu dem Resultat gekommen, dass die Budapester Skizze um 1734 entstanden sein muss, das ist aber auch die Zeit der Nebenaltäre der Karlskirche. Zweitens: Pittoni stand zweifellos in Verbindung mit dem Wiener Hofe, was von seinen Bildern auf den AJtären der Schönbrunner Schlosskapelle bewiesen wird. Drittens : als Daniel Gran seine ElisabethKomposition angelegt hatte, hat er Pittonis Bild unbedingt kennen müssen, denn er entlehnte die Figur des auf Wolken schwebenden grossen Engels von dort, im Spiegelbild, obwohl er sich sonst diesmal von seinen venetianischen Vorbildern ziemlich unabhängig machte und sich vielmehr an seinen grossen Meister, Solimena hielt. Viertens : zwischen den Seitenaltarblättern der Karlskirche und der Pittoni'schen Komposition lässt auch der Umstand einen Zusammenhang vermuten, dass alle diese Kompositionen in mehreren verkleinerten Varianten erhalten sind. Als ob der Umstand diese Bilder zu ihrer außergewöhnlichen Volkstümlichkeit verholfen hätte, dass sie ihre Entstehung dem Glaubenseifer und Mäcenatentum des Kaisers und Königs Karl VI (III) verdankt haben. Leider sind uns eben aus dem wichtigsten Zeitabschnitt der Baugeschichte der Karlskirche, aus den Jahren 171(5-37, sehr wenig Angaben bekannt, und so können wir eine Bestätigung unserer Hypothese bezüglich der Entstehung der Komposition Pittonis nur von dem Zufall erwarten. Seh loss Felső-Elefánt und seine Deckengemälde VON JULIUS FLEISCHER In der Reihe der im XVIII. Jahrhundert in Ungarn bestandenen Paulaner-Stifte war jenes zu Felső-Elefánt, Komitat Nyitra, eines der ältesten. Die im Landesarchiv zu Budapest vorliegenden Paulaner-Akten bezeichnenden Gutsherrn Michael Elefánthy als dessen Gründer, der mit seinen, den Brüdern des Paulaner-Ordens überlassenen Ackerfeldern, Wäldern und Mühlen im Jahre 1369 das Kloster zu Felső-Elefánt stiftete. Ausser der Familie der Elefánthy erscheinen Mitglieder der Familien Forgách, Lipthay, Kolár und Bánffy als Spender und Gönner des Stiftes, das bald die Vorherrschaft über die übrigen Ansiedlungen erlangte und in den schweren Jahren der Türkennot der verfolgten Geistlichkeit als Zufluchtsort diente, wohin sie ihre literarischen Schätze und Kirchenpretiosen hinüberretteten. Wohl überlebte das Stift unversehrt die verhängnisvollen Jahrzehnte der Türkenkriege, geriet jedoch immer mehr in Verfall, so dass sich 1636 der Vikar des Stiftes Paul Joanovics, 1687 der General des Ordens Rafael Michalsky veranlasst sah, eine gründliche Renovierung desselben herbeizuführen. Auf Verordnung des Letzteren wurden auch das Stiftsgebäude, die Stiftskirche und der Klostergarten mit einer schützenden Mauer umgeben. Uie leidenschaftliche Bautätigkeit des XVIII. Jahrhunderts, die so zahlreiche prächtige Besidenzen geistlicher und weltliche]' Bauherren ins Leben rief, liess auch das Stift Felső-Elefánt nicht unberührt. Unter dem Abte Lukas Kardos, 1774, wurde der Umbau des Stiftes durchgeführt. Aus der alten, dem Verfall geweihten Anlage erhob sich nunmehr ein zweigeschossiger, monumentaler Klosterbau, aus der alten gotischen Kirche das barockisierte prächtige Gotteshaus, zu dessen Innenaustattung 1775 der vielbeschäftigte Wiener Freskant Johan Bergl berufen wurde. Doch der grossartige Aufschwung, mit dem die im Kriege arg mitgenommenen Stifte an den Wiederaufbau ihrer Ordenshäuser schritten, fand plötzlich einen Abbruch durch das, von Neuerungsdrang diktierte Ordensverbot König Josefs II. Die Aufhebung des Stiftes Felső-Elefánt erfolgte unter Leitung des königl. Kommissärs Josef v. Örményi am 20. März 1782. Jammer und Elend überfiel das blühende Kloster, als die Klosterbrüder aus seinen Mauern vertrieben wurden. Räuber erstürmten die verlassenen Räume, ruchlose Hände zertrümmerten Bilder, Bild-