Hedvig Győry: Mélanges offerts a Edith Varga „Le lotus qui sort de terre” (Bulletin du Musée Hongrois des Beaux-Arts Supplément 1. Budapest, 2001)

JOZEF HUDEC: Altägyptische Kanopen in der Slowakei

Die Stadt im Titel „Stadtvorsteher,, besitzt eine doppelte Bedeutung - erstens zur Bestimmung seiner Funktion als Vorsteher und zweitens als Benennung der Stadt Was et- Theben. 13 Beide Personennamen sollten daher in dieser Beziehung betrachtet werden. Und wirklich, beide Namen - Hori und Nebnetjeru - sind oft in der thebanischen Geschichte der Dritten Zwischenzeit belegt. 14 Der Name Hori erscheint auch als Variante des Namens Hör. 15 Kitchen' 6 fuhrt zwei Hor(i) an, die das Amt des Wesirs bekleideten: Der erste im 14. Jahr von Takelot I.(?) 17 und der zweite in der Regierungszeit von Scheschonk III. 18 Daneben existiert noch eine Reihe von Hori, deren Väter Nebnetjeru hießen, die aber nicht den entsprechenden Titel aufweisen. 19 Der Typ der Kanopeninschriften von Topol'cianky hat keine Entsprechung in der Typologie von Sethe. 20 Die Kanopeninschriften beginnen mit dem Namen des Schutzgottes und erwähnen keine Schutzgöttin. Solche mit pt­Zeichen gestalteten Inschriften sind für die Dritte Zwischenzeit belegt. 21 Ikonographisch sehr ähnliche Kanopen sind im Fitzwilliam Museum, Cambridge 22 ausgestellt. Auf der Beschreibung heißt es, dass sie der Prinzessin Sitamun, Tochter von Scheschonks III., 23 gehörten. Diese Datierung ent­spricht 24 der des Wesirs Hori aus der Zeit Scheschonk III. Nach der Ähnlich­keit mit den Kanopen der Prinzessin Sitamun zu urteilen, können wir auch die Kanopen von Topol'cianky ungefähr an das Ende des 9. bzw. den Anfang des 8. Jahrhunderts vor Christus datieren. Jozef Hudec Institut für Orientalistik, Slowakische Akademie der Wissenschaften, Bratislava 13 Wb II, S 211:7. 14 Kitchen, a.a.O. (Anm. 12), S. 21 Iff. 13 Ranke, a.a.O. (Anm. 6), S. 251:8. 16 Kitchen, a.a.O. (Anm. 12), S. 483. " Kitchen, a.a.O. (Anm. 12), S. 338, Bemerkung 525.­s Kitchen, a.a.O. (Anm. 12), S. 338. " Zum Beispiel Hori VIII., Sohn (bzw. Enkel) von Nebnetjeru III. (Kitchen, a.a.O. (Anm. 12), S. 315). 20 K. Sethe, a.a.O. (Anm. 9), S. 3-31 (211-239), 1*-16*. 21 G.A. Reisner, CGC, Canopies, Le Caire 19672, S. 236. 22 Diese Angabe beruht auf einem persönlichen Museumsbesuch des Autors 1998. 25 Regierungszeit des Pharaos war nach J. von Beckerath (Chmnologie des pharaonischen Ägypten, MAS 46, Mainz 1997, S. 191) von 837 bis ca. 785 v. Chr.; nach K.A.Kitchen (a.a.O. (Anm. 6) S. 334) regierte derselbe Pharao von ca. 825 bis 773 v. Chr. 24 Dem Autor ist die angewandte Datierungsmethode nicht bekannt.

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