Hedvig Győry: Mélanges offerts a Edith Varga „Le lotus qui sort de terre” (Bulletin du Musée Hongrois des Beaux-Arts Supplément 1. Budapest, 2001)
LUISE GESTERMANN: "Gegrüßet seiest Du, Schöngesichtiger" - Zur Bonner Mumienmaske des Imhotep
"Gegrüßet seiest Du, Schöngesichtiger" Zur Bonner Mumienmaske des Imhotep M it einer Reihe von Publikationen hat Edith Varga Beiträge geliefert, die unsere Kenntnisse und unser Verständnis des religiösen Lebens der Spätzeit wie auch der ptolemäisch-römischen Zeit vorangebracht haben. Ihr besonderes Augenmerk hat sie dabei immer wieder auf eine ganz spezielle Gruppe von Denkmälern gerichtet, die sogenannten Hypocephaloi 1 . Es ist mir deshalb ein großes Vergnügen, den Forschungen von Edith Varga eine "Neuentdeckung" zuführen zu können, die fur die Fragestellungen, die von ihr behandelt werden, ohne Zweifel von Interesse sein dürfte. Es handelt sich dabei um die Mumienmaske des 'Iyj-m-htp oder Imhotep, die sich heute in der Bonner Sammlung von Aegyptiaca befindet 2 . Diese Maske soll im folgenden in einer ersten Präsentation vorgestellt werden, die es erlauben wird, die Maske in zukünftige Forschungsarbeiten mit aufzunehmen. § 1 Beschreibung der Maske Die insgesamt sehr sorgfältig gearbeitete Mumienmaske ist aus Leinwand gefertigt, die zunächst mit Stuck versehen und dann polychrom bemalt wurde. Die Maske besitzt eine Höhe 3 von ca. 36 cm, eine Tiefe von ca. 30 cm und ist etwa 21 cm breit. Der Kopfumfang beträgt ungefähr 77 cm. Die Maske bedeckte ursprünglich den Kopf sowie den oberen Teil von Brust und Rücken des Verstorbenen, die Schultern blieben ausgespart. Die Perücke ist einfarbig dunkelblau-grau gemalt. An den seitlichen und unteren Abschlüssen wird sie von einem in weiß, rot, grün und dunkelblau-grau gemal1 Vgl. dazu die zusammenfassende Darstellung von E. Varga, Napkorong a fej alatt. Egy egyiptomi sirmelléklet - a hypokephal - kialakulása, Budapest 1998, zu deren erstem Teil s. jetzt a. id., Les hypocéphales, in: Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae 50 (1998), S. 29-41. ; Die Mumienmaske ist dort unter der Nr. L 879 inventarisiert. Die Maske ist Leihgabe eines Privatsammlers, der mir freundlicherweise die Publikationserlaubnis erteilte. Dafür möchte ich mich bei ihm an dieser Stelle sehr herzlich bedanken. ' Angegeben sind jeweils die maximalen Werte. Durch die an der Maske durchgeführten Rcstauricrungsarbeitcn (s. im folgenden) dürften sehr wahrscheinlich geringfügige Abweichungen zu den ursprünglichen Maßen entstanden sein.