Cseri Miklós, Tárnoki Judit szerk.: Népi építészet a Kárpát-medencében a honfoglalástól a 18. századig - A 2001. október 9-10-én Szolnokon megrendezett konferencia anyaga (Szentendre; Szolnok: Szabadtéri Néprajzi Múzeum; Szolnoki Damjanich János, 2001)

† NAGY Ágnes-GALLINA ZSOLT-MOLNÁR István-SKRIBA Péter: Késő Árpád-kori, nagyméretű, földbe mélyített építmények Ordacsehi-Bugaszegen

Große, gegrabene Bauten in Ordacsehi-Bugaszeg aus der späten Arpadenzeit ZSOLT GALLINA-ISTVÁN MOLNÁR-PETER SKRIBA-^ÁGNES NAGY In den Jahren 2000—2001 haben wir den Fundort Ordacsehi-Bugaszeg an der Autobahn M7 in mehreren Perioden aufgedeckt. Dieses Schreiben widmen wir dem Andenken von Ágnes NAGY, die im Frühling ihr Leben in einem tragischen Autounfall verloren hat. Bei den Ausgrabungen in den Jahren 2000—2001 wurden fünf große, gegrabene Gebäude freigelegt. Keines ist mit Heizvorrichtung ausgestattet. Sie sind außerordentlich groß (35—55 m 2 ) und sehr tief. Pfostenreihen begleiten die Wände von 4 Gebäuden. Bei einem Gebäude standen die Pfostenreihen in einem Grundgraben. Zwischen den Pfostenreihen und der Wand befand sich ein kleiner Graben. Diese Gebäude waren mit einem vorgerückten abschüssigen Seiteneingang versehen. Zwischen den Pfostenreihen des Objekts Nr. 402 und der Wand können wir eine harte Füllung mit gelbem Lehm, die Spuren von Verschalung oder vom Stampfen beobachten. Das Gebäude Nr. 174. weist eine unterschiedliche Struktur auf, es hat keine Pfostenreihen und wir finden keine Spur von einem Eingang. Es ist auffallend, dass es von den anderen Gebäuden etwas weiter entfernt steht. Aufgrund der Ausgrabungsfunde können wir als ihre Entstehungszeit die Periode zwischen Ende des 12. und zweiter Hälfte des 13. Jahrhunderts bestimmen. Die verbrannte Holzkohleschicht auf dem Boden jedes Gebäudes deutet darauf, dass wahrscheinlich alle zur selben Zeit vernichtet wurden. Die ursprüngliche Tiefe der großen Häuser betrug 120—180 cm, daher können wir die genannten Bauten unter die tiefen Grubenbauten einordnen. Tibor SABJÁN hat die Grundtypen der Bauten (Objekte Nr. 351., 76. und 92.) rekonstruiert. Die Pfostenreihen den Wänden entlang hatten etwas mit der Verschalung oder dem Stampfen der Wand zu tun. Die Pfosten konnten die Mauerlatten stützen. Die Pfosten im Inneren konnten zum Stützen des Daches mit Firstständerstruktur dienen. Der untere Teil des Daches stützte sich wahrscheinlich auf den Boden. Das Dach konnte Satteldach sein. Was die oben erwähnten strukturellen Lösungen anbelangt, stehen uns genügend ähnliche Lösungen aus der Ethnografie zur Verfügung: Erdställe, Scheunen und Grubenwohnungen mit ähnlichem Grundriß. Die Struktur des Objekts Nr. 402. weicht von den oben beschriebenen Bauten ab, wir kennen aber ein völlig ähnliches Exemplar in Kardosküt-Hatablak. Unserer Meinung nach trugen die Pfosten in beiden Gebäuden die Verschalung und nicht das Dach. Das Dach stützte sich wahrscheinlich auf den Boden, bestand wahrscheinlich aus Rofen und hatte eine leichte Struktur. Die archäologische Fachliteratur kennt mehrere ähnliche Gebäude. Diese ziemlich großen, tiefen Grubenbauten sind selten als Wohnhaus, öfters als Wirtschaftsbauten oder Keller identifiziert. Obwohl ausgeprägte Ähnlichkeiten in der Struktur bestehen, gibt es Abweichungen in den Details. Die Struktur des in Kardosküt-Hatablak gefundenen Stalles ist den Bauten in Budaszeg sehr ähnlich. Die Objekte in Bugaszeg waren mit keiner Heizeinrichtung ausgestattet. Die Größe, der einzige Raum und die bedeutende Tiefe deuten auf eine Wirtschaftsfunktion. Das Fehlen des Fußbodens, die oberflächliche innere Gestaltung sind Zeichen dafür, dass das Gebäude nicht als menschliche Wohnstätte gebaut war. Der abschüssige Eingang ist eher für Vieh geeignet. Wenn wir die Struktur dieser Bauten untersuchen, können wir feststellen, dass wir in diesem Zusammenhang ein reiches ethnografisches Material haben: Erdhäuser, Erdställe, usw. Die meisten und vollständigsten Parallelen finden wir unter den Grubenställen. Aufgrund des archäologischen und ethnografischen Materials dürfen wir die genannten Bauten als Grubenställe für Vieh bestimmen. Diesen Gebäudetyp aus dieser Zeit kannten wir bis jetzt kaum. Dazu fanden wir glücklicherweise an einem Fundort sogar 4—5 Exemplare von diesem Typ. Wir fanden jedoch kein Haus aus der Arpadenzeit. Daher nehmen wir an, dass diese Grubenställe sich außerhalb der Siedlung befanden, von den Wohnhäusern etwas entfernt. Wir übertreiben wahrscheinlich nicht, wenn wir behaupten, dass wir hier eine frühe Erscheinung der Siedlungsform mit zwei Bauernhöfen erkennen dürfen. Die durchgeführte Phosphoranalyse bekräftigt die obige Darlegung.

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