Cseri Miklós, Kósa László, T. Bereczki Ibolya szerk.: Paraszti múlt és jelen az ezredfordulón - A Magyar Néprajzi Társaság 2000. október 10-12. között megrendezett néprajzi vándorgyűlésének előadásai (Szentendre: Szabadtéri Néprajzi Múzeum; Magyar Néprajzi Társaság, 2000)

DÁM László: A magyar népi építészet kutatása az ezredforduló évtizedeiben

Forschung im Bereich der ungarischen Volksarchitektur in den Jahrzehnten um die Jahrtausendwende LÁSZLÓ DÁM Die Erforschung der ungarischen Volksarchitektur begann vor einem Jahrhundert. In der Forschungsgeschichte sind mehrere Perioden zu unterscheiden. Die von Zsigmond BÁTKY verfasste Zusammenfassung, die in der Ethnographie der Ungarn gegen Ende der 1930er Jahre erschien, schließt die erste Periode ab. Das Jahrzehnt nach dem zweiten Weltkrieg war die Zeit der Neuorganisierung der Forschung und der Klärung der Aufgaben. Dazu waren die Bewertung der früheren Forschungsergebnisse sowie die Klarstellung der methodischen und theoretischen Fragen der Forschungsarbeit notwendig. In dieser Hinsicht müssen wir vor allem die Namen von Béla GUNDA, István TÁLASI und Aurél VAJKAI hervorheben. In den 1960er Jahren entfalteten sich zwei Forschungsrichtungen. Eine von diesen richtet sich auf die Aufdeckung der regionalen Gliederung der ungarischen Baukultur. Die andere stellt die historischen Fragen unserer Baukultur in den Mittelpunkt. Dadurch entstanden gegenseitige Beziehungen unter den verschiedenen Disziplinen wie Geschichte, Archäologie, Sprachgeschichte und Ethnographie. In den letzten Jahrzehnten treffen die zwei Richtungen in solchen Synthesen zusammen, die nicht nur das ethnographische Material systematisieren, sondern auch eine Analyse der gesellschaftswissenschaftlichen Ergebnisse bieten, d.h., sie decken den wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und bildungsgeschichtlichen Hintergrund der ungarischen Baukultur auf. Regionale Forschungen: In der Erforschung der Volksbaukunst der Ungarn in Siebenbürgen waren die Tätigkeiten von Károly KOS und seiner Schüler von außerordentlicher Bedeutung. Im Zusammenhang mit der Forschung in Oberungarn müssen wir die Tätigkeiten von Iván BALASSA, Ferenc BAKÓ und Attila SELMECZI-KOVÁCS hervorheben. Was die Große Tiefebene betrifft, eine Reihe Regionalmonographien zeugen von der Intensität der Forschung. Dabei sind die Studien von Imre Dankó, László DÁM, Antal JUHÁSZ, László NÓVÁK, István PÁLL, István SZTRINKÓ, Ferenc TÓTH und Gyula VARGA zu erwähnen. Die Forschungsarbeit in Transdanubien weist - dank den Bemühungen von János BÁRDOSI, Friderika BIRÓ, Györgyi H. CSUKÁS, Antal FILEP, Judit KNÉZY, László LUKÁCS, János TÓTH und Tünde ZENTAI - bedeutende Ergebnisse auf. Dieser Aufschwung der Forschung im Bereich der Volksbaukunst ist ein Resultat des wirksamer gewordenen Denkmalschutzes, der Errichtung von zentralen und regionalen Freilichtmuseen und der wissenschaftlichen Arbeit in diesen Institutionen. Im Laufe der vergangenen vier Jahrzehnte entwickelte sich das Ungarische Freilichtmuseum in Szentendre zum wichtigsten wissenschaftlichen Zentrum mit bedeutender Dokumentationsbasis für die Forschung im Bereich der ungarischen Volksarchitektur. Zur Entfaltung der Forschungsarbeit trugen solche zusammenfassende Werke wie der Ungarische Ethnographische Atlas, das Ungarische Ethnographische Lexikon wesentlich bei, außerdem wurden die Bedingungen der Fachausbildung an den Universitäten, sowie der Sicherstellung des Berufsnachwuchses geschaffen. Der Anspruch auf eine Zusammenfassung und Synthese der Ergebnisse wird in den 1980er Jahren deutlich. Davon zeugen die interdisziplinären Konferenzen mit Studienbänden ergänzt, die die Forschungsergebnisse von der Baukunst größerer Regionen zusammenfassen. In dieser Zeit erschienen mehrere grundlegende, zusammenfassende Werke, von denen die Monographien "Ungarische Volksbaukunst" von Jenő BARABÁS und Nándor GILYÉN sowie "Die Jahrhunderte des Bauernhauses" von Iván M. BALASSA von besonderer Bedeutung sind. Zu diesem Thema gehört als jüngste Zusammenfassung das Kapitel über Baukunst im Band "Lebensweise" der Reihe Ungarische Ethnographie.

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