Cseri Miklós szerk.: A Nyugat-Dunántúl népi építészete - A Velemben, 1995 május 29-31-én megrendezett konferencia anyaga (Szentendre; Szombathely: Szabadtéri Néprajzi Múzeum: Savaria Múzeum, 1995)

GRÁFIK Imre: Adatok a füstösház, illetve a füstöskonyhás ház nyugat-magyarországi elterjedéséhez

DATEN ZUR VERBREITUNG DES RAUCHHAUSES BZW. DES HAUSES MIT RAUCHKÜCHE IN WESTUNGARN IMRE GRÁFIK Die Abhandlung ist die erste Zusammenfassung der Daten und Informationen der Volksbaukunst eines bestimmten Gebäudes. Der Autor der Abhandlung schloß sich 1994 dem Abbruch eines Gebäudes als Konsulent an. Das Wohnhaus mit Dübelmauer und drei Räumen wurde für die ethno­graphische Sammlung im Freien in Gerersdorf ausgewählt. Während des Abbruchs fand sich an dem Hauptbalken das vermutliche/beweisbare Datum des Baujahres: 1794 und es stellte sich heraus, daß es mehreren Umbauen von verschiedenem Umfang und Art in den vorigen 200 Jahren unterlag. Es kamen solche Umstände, Lösungen und Konstruktionen zum Vorschein, die sowohl in sich selbst schwer zu deuten waren, als auch mit unseren diesbezüglichen Kenntnissen nicht harmonisierten. Der Grund war ein am Ende des 18. Jhs gebaute Wohnhaus mit Dübelmauer, das vermutlich/beweisbar auch ursprünglich über drei Räume mit einem Zimmer, Küche-Kammer - der letz­tere Raum könnte ein Stall gewesen sein - verfügte. Das ermessene und abgebrochene Haus hat aber manche Eigenschaften, die die Einzigartigkeit des Hauses sichern, die aber zugleich das Problem der Anpassung in die theoretisch aufgestellte Hausentwicklunskonzeption aufwirft. Die Interpretation und Auswertung der in verschiedenen Abbruchsphasen zum Vorschein gekommenen Zustände warf das Dilemma des Hauses mit einem Rauchzimmer-Rauchküche. Da laut der Abbrucherfahrungen das Horvätcsencser Wohnhaus - heute Kroatisch Tschentschendorf, Burgenland, Österreich - seine Grundkonstruktion in ihrer ursprünglichen Form bewahr und keine den Grundriß modifizierenden Zufügungen zum Vorschein kamen, handelt es sich höchstwarscheinlich um ein Gebäude, das mit den Größen, Raumeinteilung und Funktion - der dritte Raum konnte eine Kammer oder ein Stall sein - des Abbruchzustandes identisch als ein Haus mit einer Rauchküche gebaut wurde. Das Horvätcsencser Haus konnte unserer Meinung nach, die auf den bisherigen Daten basiert, kein Rauchhaus gewesen sein. Nach den Abbrucharbeiten und den Skizzen wurden die Feueranlagen und die Rauchabführung in der Küche und im Zimmer mehrmals umgebaut, sowie die Fenster und Türe, das Dach und der Fußboden bedeutend verändert Die Tatsache, das Gebäude in die bisher aufgestellten theoretischen Hausentwicklungsmodelle nicht hineinpaßt bedeutet noch nicht, daß sie nicht gültig wären, sie lenkt aber die Aufmerksamkeit auf mehrere wichtige Fragen. Vor allem ist hervorzuheben, daß die theoretisch konstruierten Hausentwicklungsmodelle zu ein­fach sind; sie widmen den Einzelnvarianten nicht genug Aufmerksamkeit, und die Daten deren einer Hypothese unterordnen. Nach unser Meinung kann die Baukunst und darin die Entwicklung des Wohnhauses nicht so aufgefaßt werden, daß die von dem Einfältigen bis zum Komplizierten führende Entwicklung in Raum, Zeit und Dynamik unbedingt bestimmend ist. Während also das Horvátcsecsener Wohnhaus in einem bestimmten Sinne den Hausentwicklunsmodellen „nicht entspricht", ist es „ein lebensfähiges, wahres Objekt" - es ist wahr, daß wir über die Statistik der Verbreitung solcher Gebäude nicht verfügen. Man kann also ebenso annehmen, daß es ein Einzelfall, daß es eine geographische oder Nationalitätenvariante, oder ein wahrer Typus, den man bisher nicht gemerkt hat, weil er nicht in die Datenregister aufgenommen wurde. Wir denken, daß dieses Gebäude: wahrscheinlich mehrere Entwicklungselemente in sich hat, eine geographische Typenvariante, eine potentielle Subvariante.

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