Cseri Miklós szerk.: A Nyugat-Dunántúl népi építészete - A Velemben, 1995 május 29-31-én megrendezett konferencia anyaga (Szentendre; Szombathely: Szabadtéri Néprajzi Múzeum: Savaria Múzeum, 1995)
HORVÁTH Sándor: Keresztek, kőképek, kápolnák Vas vármegyében
KREUZE, STEINBILDER, KAPELLEN IM KO MITAT VAS HORVÁTH SÁNDOR Die (den Straßen entlang befindlichen) Freilichtdenkmäler in Betracht zu ziehen, die Untersuchung ihrer volkskulturellen - besonders ihrer volksreligiösen Rolle - haben in den letzten Zeiten in Ungarn einen großen Schwung genommen. Dessen erste Station wäre die methodische Aufdeckung der Quellen. Diese Arbeit berichtet über ein Stadium einer solchen Aufdeckung. Der Autor hat eines von den ältesten und auch im ganzen Land am meisten spezifizierenden und reichsten Kirchenbesuchsprotokoll als Grundlage der Untersuchung genommen. In der Mitte des 18. Jahrhunderts, in den Jahren 1756-1758 - besonders im Jahre 1757 - hat Batthyány József diese „canonica visitatio" aufgezeichnet. Die Analyse des Teils, der davon auf das historische Komitat Vas fällt, ist unter andererem nicht nur deshalb interessant, weil es um eines, am westlichsten Teil Ungarns liegenden. Komitat geht, sondern auch, weil man in den Anfangsbestand einer neuen Diözese einen Einblick gewinnen kann. Es ist allgemein bekannt, daß die Diözese von Szombathely - grundlegend die Gebiete von den Komitaten Vas und Zala berührend - im Jahre 1777 aus der Diözese von Győr ausgeschieden ist. Die Angaben der kanonischen Visitation analysierend können wir die Quellenkritik nicht vergessen. Wir sind in einer glücklichen Situation, wir haben ja auch eine eingehende Denkmal-, Kunstliste über die zu Österreich geratenen, westungarischen Gebiete. Es ist also leicht zu messen, was für ein Bild die Visitation von Batthyány über sein Zeitalter darbietet. Es sind drei - beziehungsweise vier - Haupttypen der sakralen Freilichtdenmäler zu unterscheiden: die auch im Titel hervorgehobenen Kreuze, die (Stein)bilder und die Kapellen. (Ein vierte Gruppe bilden die Kalvarienberge. Da schon mehrere - auch unsere Bereiche berührenden - Werke über die bedeutendsten Kalvarienberge erschienen sind, auf sie weisen wir nur hin.) Über die Typen, den Stoff, die Technik - zum Beispiel die Bemalung - der Kreuze, Steinbilder, Kapellen bietet das Kirchenbesuchsprotokoll eine reiche Fundgrube, Wir können uns von der Veränderung der einzelnen Typen - zum Beispiel davon, ob die Aufstellung des Holzkreuzes, dann die Erscheinung einer das abgelösten Kapelle an seiner Stelle als eine eindeutige Entwicklungsreihe aufzufassen ist -, und von den Gründen der Veränderung ebenso ein klares Bild machen. Die Stereotypie, daß die Kreuze in Wegkreuzungen aufgestellt worden sind, ist erst nach weiteren Analysen mit Sicherheit zu widerlegen, wir können aber auch schon jetzt eine vielmehr nuancierte Meinung aufgrund der vielen hundert Angaben bilden. (Es ist ganz sicher, daß die Kreuze und Steinbilder nicht nur in den Wegkreuzungen aufgestellt wurden.) Die Analyse dessen, zu wessen Ehre die Steinbilder und die Kapellen aufgestellt wurden, bietet eine Möglichkeit, über die Analyse der Religosität, sowie des Kultes viel weitere gesellschaftshistorische Fazit zu ziehen. Eines von unseren Beispielen ist die Ehre von Wendelin. Dabei weisen wir neben den sakralen Freilichtdenkmälern auch auf andere Formen der Ehre des Heiligen Wendelin hin, wir kennen ja den Wiegenort der Ehre dieses Heiligen in Ungarn: es liegt gerade im Komitat Vas, und zwar in Vasvár und in seiner Umgebung. Bei der Untersuchung des Themenkreises benutzen wir schon nebensächlich die Aufstellung der gnädigen Stiftungen, die am Anfang unseres Jahrhunderts die - hauptsächlich - Kreuzen- und Denkmalstiftungen der Diözese von Szombathely zusammenfassen. Es wird damit auch angedeutet, wie glänzend dieser Themenkreis historisch zu analysieren ist. Von den auch noch heute vorhandenen sakralen Freilichtdenkmälern im Komitat Vas zeigen wir einige auch mit Photo vor, und einschlägige ethnographische Angaben aufzählend weisen wir auch auf die andere Richtung der Forschung hin. Diese sakralen Denkmäler haben sich nämlich immer und überall in die Kultur, in die Alltage und Feiertage der Gemeinschaften gebettet: nur die Intensität ihrer Rolle ist veränderlich. Darauf deuten auch die Wellen ihrer Aufstellung neben dem Nicht-Zuhören, Untergang, Verfall und der Zerstörung.