Cseri Miklós szerk.: A Nyugat-Dunántúl népi építészete - A Velemben, 1995 május 29-31-én megrendezett konferencia anyaga (Szentendre; Szombathely: Szabadtéri Néprajzi Múzeum: Savaria Múzeum, 1995)
ZIMÁNYI Vera: A nyugat-dunántúli és horvátországi nagybirtok és parasztsága a 16-17. században
DAS LATIFUNDIUM UND DAS ZU IHM GEHÖRENDE BAUERNTUM IN WESTTRANSDANUBIEN UND IN KROATIEN IN DEN 16-17. JAHRHUNDERTEN VERA ZIMÁNYI Westtransadanibien war das Land der Latifundien um den Burgen. Die Kriegsverwüstung war hier nicht so arg wie woanders, manche Regionen wurden aber einige Male (in den Jahren 1532, 1605, 1664, 1683) stark verwüstet Trotz den politischen und militärischen Schwierigkelten erreichte das Land und diese Region die im 16. Jh. international verbreitende Agrarkonjunktur. Die breite Entfaltung der Warenproduktion, sowie infolge der Zunhame der gutsherrlichen, allodialen Besitztümer steigende gutsherrliche Belastung haben die Hörigen finanziell stark differenziert. Die Gutsherren konnten ihre überflüssig gebliebenen Waren aber nur sekundär auf dem Markt verkaufen (obwohl sie das anstrebten), sie mußten den größteren Teil der Produkteneinnahme und der Produkten ihres eigenen Meierhofes in der Türkenzeit für den Unterhalt der immer zunehmenden gutsherrlichen „familia", Haushalt und Privatarmee verwenden. Das Latifundium versah nicht nur Produkstionsfunktionen, sondern auch Verwaltungs-, Gerichts- und Schutzherrfunktionen, und hatte eine grioße Rolle in der militärischen Verteidigung. Es entfaltete sich das System der „ewigen Leibeigenschaft", das die Höngen an die Scholle band und von ihnen viel Frondienst verlangte. Für das Bauerntum unserer Region bedeuteten der Besitz der nicht zu dem Fronhof gehörenden Weingarten, der Weinverkauf, der Verkauf verschiedener Produkten auf den Märkten in den großen Städten und für manche das Soldatentum eine Milderung innerhalb des Systems der „ewigen Leibeigenschaft". In dem nördlichen Teil der westlichen Zone des Landes konnten die Hörigen Märkte mehrerer bedeutender Städte aufsuchen, während es im Süden viel weniger solche Städte gibt: die verschiedenen Möglichkeiten auf dem Markt verursachten augenfällige Unteschiede in den Lebensbedingungen der Hörigen. Im Norden haben ganze Dörfer ihr Frondienst mit einer größeren Summe erkauft, im Süden konnten sich aber nur einige Hörigenhaushalte von ihren gutsherrlichen Belastung durch die Einzahlung einer 100-200 Forint großen oder einer erheblicheren Summe befreien. (In den Marktflecken waren die Möglichkeiten natürlicherweise günstiger.) Die materielle Kulttur der Bauernbürger auf den Weinbaugebieten erreichte ein höheres Niveau, wie man das aufgrund zurückgebliebenen Inventare feststellen kann. Die Latifundien in der inneren Kroatien waren den Latifundien mit einer entwickelten Meierwirtschaft in Ungarn ähnlich. Wenn man sich das Meer annähert, findet man immer weniger Allodien, allodiale Felder, es finden sich nur allodiale Weingärten in den Konscriptionen. Die Hörigen gaben hier in erster Linie keine Feldanbau-, sondern Lieferungspflichten. Die Herrschaftskette der Zrínyis bildete ein vielschichtiges, zusammengesetztes Wirtschaftssystem, in dem die kleinen Hafen aum Ufer des Adriatischen Meeres mit ihrem regen Güterverkehr und Außenhandel, weiterhin die Eisengruben und Eisenhütten mit ihren Produkten eine spezielle Rolle spielten. Nicht nur zeitlich, sondern auch räumlich ermöglichten die Warenproduktion, die Entwicklung der Marktverhältnisse und der Wunsch der daraus folgenden reicheren bäuerlichen Schicht, daß Dörfer bzw. einzelne Hörigen von ihren anderen gutsherrlichen Abgaben oder einen Teil davon durch Geldeinzahlung befreien, und den Status „libertinus, liber" erreichen.