Cseri Miklós szerk.: A Kisalföld népi építészete - A Győrött 1993. május 24-25-én megrendezett konferencia anyaga (Szentendre; Győr: Szabadtéri Néprajzi Múzeum, Xantus János Muzeum, 1994)

TAKÁCS Miklós: Falusi lakóházak és egyéb építmények a Kisalföldön a 10-16. században (Kutatási eredmények és további feladatok.)

Dörfliche Wohnhäuser und sonstige Gebäude in der Kleinen Tiefebene vom 10. bis zum 16. Jahrhundert (Forschungsergebnisse und weitere Aufgaben) Diese Studie analysiert der dörflichen mittelalterlichen Hausbau anhand der in archäeologi­schen Ausgrabungen registrierten Siedlungsobjekte. Das Quellenmaterial kann in zwei Gruppen gegliedert werden: einerseits werden die bereits veröffentlichten Ausgrabungen analysiert, ande­rerseits wird das Material der in den vergangenen drei Jahren in der Umgebung von Győr durchge­führten Fundrettungen verarbeitet. Im Laufe der Fundrettungsarbeiten, die 1992 dem Bau der westlichen Strecke der Autobahn M1 (Győrszentivány-Hegyeshalom) vorausgegangen sind, konnten nämlich an zwei Orten (Mén­főcsanak-Szeles-dülő und Lébény-Kaszás-domb) je ein Dorf aus der Arpadenzeit zum größten Teil freigelegt werden, u. zw. im Rahmen einer Freilegung von 4 bzw. 5 Hektar. So dienten diese beiden Freilegungen, sowie die ebenfalls mehrere Hektar umfassende jetzt noch laufende in Lébény-Bille-domb mit Beispielen für die in der vorliegenden Arbeit geschilderten Siedlungser­scheinungen. Der Autor analysiert zuerst die Schwierigkeiten, die sich einerseits aus der lückenhaften Angabenmitteilung eines ziemlich großen Teiles der Freilegungen, zum anderen Teil aus dem Vergleich der von slowakischen und ungarischen Archäologen freigelegten Siedlungen ergeben. Es wird besonders die Fragwürdigkeit der Zeitabschnitte der in der slowakischen Forschung noch immer verwendeten Burgwallchronologie betont. In der Einleitung versucht der Autor einen bei den mit dem Mittelalter beschäftigten ungarischen Archäologen ziemlich verbreiteten Irrtum zu klären, u. zw. daß es auf der Kleinen Tiefebene an siedlungsfreilegungen mangeln würde. Zur Widerlegung dieses Irrtums dienen die Zahlen: auf dem Gebiet der Kleinen Tiefebene wurden bis jetzt an 87 Siedlungen aus der Arpadenzeit Freilegungen durchgeführt: 31 im südlichen, ungarischen Teil, 58 im nördlichen, zur Slowakei gehörenden Gebiet. Die Schilderung der Siedlungserscheinungen vom 10. bis zum 13. Jahrhundert wird mit einem Überblick der Wohnhäuser begonnen. Es wird hervorgehoben, daß die Grubenhäuser auch auf der Kleinen Tiefebene ziemlich verbreitet waren, wie auch auf anderen Gebieten des Karpa­tenbeckens, obwohl es auch einen sehr schwierig deutbaren Hinweis auf die Existenz von aufge­henden Bauten gibt. Die Mehrheit der Grubenhäuser hat einen abgerundeten rechteck-oder quad­ratförmigen Grundriß, aber es ist, wie auch auf anderen Gebieten des Karpatenbeckens, in der Kleinen Tiefebene gelungen, einige kreisförmige Grubenhäuser freizulegen (Abb. 1.). Der Autor analysiert bei den rechteckigen oder quadratischen Grubenhäusern zunächst die Feuerein­richfungen (Abb. 2-7.). Von den bei den Grubenhäusern der Kleinen Tiefebene überhaupt vorgekommenen fünf Typen sind die Lehm- und Steinöfen am häufigsten (Abb. 2-4.). Die anderen drei Typen, der Stein- und Lehmofen im gleichen Haus, die runde, mit Steinen umbaute Feuer­stelle, sowie die Heizgrube kommen nur vereinzelt vor. Letztere, die Heizgrube (Abb. 5-7.) kann als Neuigkeit bezeichnet werden, da sie nur vom Autor der Studie bei der Fundrettung in Ménfő­csanak-Szeles-dülő festpestellt werden Konnte. Außer den Lehmöfen sind alle Feuerungstypen für die frühe Phase der Arpadenzeit charakteristisch (10-11. Jh.), der Lehmofen hingegen war eher in der mittleren bis späten Periode der Arpadenzeit (12-13. Jh.) beliebt, obwohl es auch einige frühere Beispiele gibt. Die Dachkonstruktion der Häuser mit abgerundetem Quadratgrundriß wurde von zwei in der Mitte der kürzeren Seite aufgestellten Pfosten petragen, aber auch andere Variante waren mög­lich. So kommt z. B. ein dritter Pfosten in der Mitte des Hauses, der sog. Mittelpfosten vor, und auch das Vierpfostenhaus, wo die einzelnen Pfosten in der Mitte der vier Seiten (Abb. 2.) oder in den vier Ecken aufgestellt wurdeni und zum Schluß soll das Sechspfostenhaus erwähnt werden,

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