Cseri Miklós szerk.: A Kisalföld népi építészete - A Győrött 1993. május 24-25-én megrendezett konferencia anyaga (Szentendre; Győr: Szabadtéri Néprajzi Múzeum, Xantus János Muzeum, 1994)

ASKERCZ Éva: Barokk út menti szobrok Északnyugat-Magyarországon

Barocke Bildstöcke in Nordwestungarn Der Brauch der Aufstellung von Plastiken im den Dörfern und den Fluren kann sowohl hinsichtlich der Form als auch hinsichtlich der Art der Aufstellung auf mittelalterliche Traditionen zurückgeführt werden. Die auf unserem Gebiet überlieferten mittelalterlichen städtischen Denkmäler sind zumeist in den Fluren und den Friedhöfen aufgestellte Laternensäulen, sowie an der Stelle von Mordfällen und Unfällen aufgestellte Steinkreuze und Säulen gewesen, von denen einige auch in Sopron zu finden sind. Die häufige Entstehung der Steinstatuen im 17., aber noch häufiger im 18. Jahrhundert in den Dörfern kann aber neben den Traditionen auch mit der Verbreitung des Katholizismus und mit den Programmen der Gegenreformation in Verbindung gebracht werden. Diese Statuen können inhaltlich und der Form nach in gut unterscheidbare Gruppen eingeteilt werden. Die eine Figur, meistens einen Schutzpatron, darstellenden Werke stehen meistens auf einem mit Relief verzierten Pfeiler oder auf einer mit Ranken verzierten Säule. Die den Hlg. Florian, den Hlg. Wendel, den Hlg. Donat oder Hlg. Oswald darstellenden Skulpturen wurden an den Viehwegen oder auf den Weidewiesen aufgestellt, diejenigen, die die Hlg. Maria oder Christus den Schmer­zensmann, die Piéta oder andere Heilige darstellen, findet man in den Dörfern; an den Wegen, Brücken, Bächern und Mühlen stehen oft Skulpturen des Hlg. Johannes von Nepomuk (deren Verbreitung mit österreichischem Einfluß zu erklären ist). Auf unserem Gebiet kommen auch mehrfigurige Denkmäler vor, diese sind sowohl den Aufstellungsbräuchen als auch ihrer Gestaltung nach gleich, sie sind Pestdenkmäler. Sie sind größtenteils von der Dorfgemeinschaft nach der Pestseusche aufgestellt worden, um die Gottes­treue und die religiöse Hingabe zu bestätigen. Diese mehrfigurigen Kompositionen sind von der Komposition her ähnlich fehlt auf der die Darstellung der Maria oder der Dreifaltigkeit steht, beidseitig neben der Säule stehen die Figuren des Hlg. Sebastian oder des Hlg. Rochus, in der Mitte, am Sockel der Säule sieht man die liegende Figur der Hlg. Rosalia in einer Höhle dargestellt. Manchmal findet man anstatt der Hlg. Sebastian- oder Rochusfiguren die Darstellung des Hlg. Florians oder Wendeis. Die Skulpturen haben meist eine Schauseite, obwohl sie auf Plätzen aufgestellt wurden. Sie wurden von unbekannten Steinmetzmeistern geschaffen. Die Vorbilder der Komposition der Pestsäulen sind in den Kreuzeswegen zu vermuten. Dieser Typ war in der Umgebung von Sopron und im Burgenland bekannt. Im 18. Jahrhundert wirkten in Margitbánya, in Kismarton und in Sopron Steinmetzzünfte, die Skulpturen sind ihrem Stil nach diesen Werkstätten zuzusprechen und können dem Kreis der provinzialen Barockkunst zugeordnet werden.

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