Cseri Miklós szerk.: Dél-Dunántúl népi építészete - A Pécsváradon 1991. május 6-8 között megrendezett konferencia anyaga (Szentendre; Pécs: Szabadtéri Néprajzi Múzeum, Janus Pannonius Múzeum, 1991)

Zentai Tünde: A lakóház fejlődése a Dél-Dunántúlon

ENTWICKLUNG DES WOHNHAUSES IN SÜDTRANSDANUBIEN Die einzelnen Phasen und Knotenpunkte der Etwicklung des Bauernhauses in Südtransdanu­bien lassen sich wie folgt zusammenfassen: Laut der archäologischen Ausgrabungen war in der Arpadenzeit die Mehrzahl der Wohnstätten in die Erde eingegraben und hatte ein Dach mit einem Gabelpfosten. Allgemein verfügten sie über einen Ofen (seltener gebaut, öfter gegraben), aber in allen vier Komitäten kommen Beispiele für eine offene Feuerstätte vor. Im letzteren Fall ist auch der Feuerplatz kein fixer. Der Eingang ist mal auf der kürzeren, mal auf der längeren Seite des Hauses. Es ist hinsichtlich der Entwicklung des Hauses sehr wichtig, daß mehrere archäologische und urkundliche Angaben dafür zeugen, daß in Baranya, Somogy und Zala im 10-13. Jahrhundert bereits obergrundige Häuser errichtet wurden. In größerer Anzahl und auf der Ebene des Gemeinvolkes meldet sich die Errichtung der Häuser über der Erdebene erst im Laufe des 14. Jahrhunderts, von dem uns vor allem die Urkunden über Gewalttaten überzeugen. Zu Beginn des späten Mitellalters verschwinden langsam die Grubenhütten. Archäologen ha­ben in den Komitaten Somogy, Zala und Baranya Überreste von Schwellenbalkenhäusern aus dem 15-16. Jahrhundert gefunden. In der selben Epoche wurden auch schon Lehmstampfbauten errichtet. Aus spärlichen Daten läßt sich die Erweiterung des Rauchhauses mit einer Kammer nachvollzeihen. Hinsichtlich der Enträucherung und der Entwicklung des Grundrisses bedeutet die Erscheinung des Kachelofens (des gekachelten Ofens) eine grundsätzliche Änderung. Der von Außen her beheizbare Ofen (und damit verbunden die Stube) ist eine mitteleuropäische Errungenschaft. Das 15. Jahrhundert ist die große Epoche der Verbreitung des Kachelofens (hinausgehend vom Bodensee her) in ganz Mitteleuropa. Im archäologischen Material Transdanubiens kommen mehrere Ofenkachen aus dem 14. Jahrhundert vor, vom 15. Jahrhundert an brachten fast alle Ausgrabungen und Fundrettungen glasierte Ofenkacheln mit Maßwerkmuster, oder Topfkacheln ohne Glasur - mit GEBHARDS Wor­ten: Rustikalkacheln - in diversen Varianten ans Tageslicht. Leider haben wir aber wegen der ziemlich kleinen Anzahl der dörflichen Ausgrabungen is Transdabubien sehr wenig genaue Infor­mationen über die Ofenkacheln und über deren Umgebung im Hausinneren. Den Ergebnissen der großzähligen Ausgrabungen auf der Großen Tiefebene gegenüberstehend konnte in Transda­nubien eine Übergangsphase zur Herausbildung der mit Kachelofen geheizten Stube im späten Mittelalter erfaßt werden, wie z. B. in Sarvaly (Kom. Veszprém) und Ete (Kom. Tolna). Die Epoche der Türkenherrschaft (Mitte des 16. bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts) wird durch Datenman­gel und Stagnierung geprägt. Auf den Gebieten entlang der Donau, wie auch auf der Großen Tiefebene verschwanden wahrscheinlich während dieser Zeit die Kachelöfen und übergaben ihren Platz den aus Lehm und Flechtwerk errichteten typischen Öfen der Tiefebene. Nach dem Räköczi-Freiheitskampf verfügen wir über bedeutende schriftliche Aufzeichnungen über die neu­zeitlichen Zustände. Die Quellen aus dem 18. Jahrhundert zeugen für die Verallgemeinerung der Kachelofengeheizten Stube auf dem Gebiete des Zalaer und des transdanubischen Hügellandes, u. zw. so, daß den bestehenden Rauchhäusern mit oder ohne Kammer eine Stube mit Kachelofen angebaut wird. Aus dem Rauchhaus wird so eine Rauchküche, die Räume verfügen über separate Eingänge vom Hof her. Der Grundriß mit mehreren Eingängen ist in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis zur Donau verbreitet. Auf der Grenze der Gebeite der überwiegend ka­chelofen beheizten und der ofenbeheizten Häuser befindet sich der sog. Dori-Typ, der vom Mezőföld über Baranya ganz bis zum Drauwinkel aufzufinden ist. Im 18. Jahrhundert bringt die Einführung des Schornsteins eine bedeutende Veränderung, dessen Bau im Komitat Tolna bereits ab 1725 gefördert wird. Die Verbreitung des Schornsteins verdrängt langsam die Rauch­küche u. zw. in Richtung Westen. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wird der Sió zur Grenzlinie, und entlang der Drau erreicht sie die Mitte des Ormánság. Mit dem Schornstein verbunden

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