Bereczki Ibolya - Nagyné Batári Zsuzsanna - Sári Zsolt: Ház és Ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 26. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 2014)
H. CSUKÁS GYÖRGYI: A Bakony, Balatonfelvidék tájegység története a megvalósulásig
The furnished farmsteads show the stratification of the inhabitants according to their financial situation, social status and religious confession from the well-to-do gentry to the landless cottager. The aspect of utility for educational purposes was an important element in the selection of the buildings and in the composition of their furnishing. The water mill, the well with the wash-house and the fire station provide excellent opportunities to carry out demonstrations and thematic activities referring to the exploitation of water. The sacred buildings and the interior of the house of Nyirad, where preparation for the Saint’s Day is evoked constitute the link to Roman Catholic festivities. The farmstead of Kádárta is a suitable environment to display the activities of a poor man (basket weaving, apiary, mushroom gathering) and the farm of Mindszentkálla is the best place to demonstrate stone-working. Györgyi H. Csukás GESCHICHTE DER REGIONALEN EINHEIT BAKONY, BALATON-OBERLAND BIS ZU IHRER FERTIGSTELLUNG Die Studie macht die Geschichte der regionalen Einheit ’Bakony, Balaton-Oberland’ bekannt, und zwar in der Zeitspanne ab der Gründung des Museums bis zur Errichtung der regionalen Einheit, aufgrund von Publikationen, Archivunterlagen, sowie der eigenen Erfahrung der Verfasserin, die gleichzeitig für die regionale Einheit zuständig ist. Die Idee der regionalen Einheit war bereits in den ersten Entwürfen präsent - unter der Benennung Balaton-Gegend, Mitte-Transdanubien, schlussendlich 'Bakony, Balaton-Oberland’ genannt - als eine Landschaft, wo der Steinbau in den 18.-19. Jahrhunderten bei jeder Gesellschaftsschicht zu der fast ausschließlichen Bauweise geworden ist. Dies ist in Ungarn ein einzigartiges Phänomen. Obwohl das Hauptziel bei der Gründung des Museums die Vorstellung von Regionen mit charakteristischer Architektur war und dafür die Gebäude vor allem aufgrund von architektonischen Gesichtspunkten ausgewählt wurden, haben die in den Jahren 1960 ausgewählten Wohnhäuser gleichzeitig die soziale Gliederung und Vermögenslage, sowie die besondere Wirtschaftsweise der Bevölkerung beider Kleinregionen gut vertreten. Ab 1969, unter der Leitung des Direktors Tamás Hoffmann, wurde folgendes Konzept maßgebend: die regionalen Einheiten bestehen aus komplexen, aufgrund von baugeschichtlichen und siedlungsgeschichtlichen sowie wirtschafts- und sozialgeschichtlichen Aspekten gewählten Gebäuden, die im Gegensatz zu den Parkmuseen, in einer für die gegebene Region typischen Siedlungsform aufgebaut werden sollen. Dieses Konzept befolgend wurden die Gebäude ausgewählt, und ein Siedlungsplan erstellt. In der regionalen Einheit sollten außer den vier Bauernhöfen auch noch sakrale und Gemeinschaftsobjekte (katholische Kirche, Kalvarienberg mit Stationen, katholischer Friedhof, Gemeinschaftsbrunnen mit Waschhaus, Spritzenhaus, Ölmühle, Wassermühle), sowie Presshauskeller auf dem Weinberg stehen. Abbruch und Neuaufbau war im Fall von mehreren Gebäuden nicht möglich, weil sie unter Denkmalschutz standen oder von der Gemeinschaft benützt waren oder aus anderen Gründen, daher war die Errichtung von authentischen Kopien nötig. Das Alter der architektonischen Erscheinung der Gebäude sowie der zu ihnen passenden Einrichtungen waren immer mehr von den Möglichkeiten der Objektensammlung beeinflusst. Da es immer schwieriger wurde in Ungarns touristisch meist erschlossenen Region die nötigen Gegenstände für die Wohnungsinneren zu sammeln, die das 19. Jahrhundert heraufbeschwören sollten, waren wir gezwungen, im Gegensatz zu den früheren Vorstellungen, das Zeitalter der Ausstellung zur Gegenwart näher zu rücken. Im Fall der Wassermühle jedoch konnten wir dank den Archivquellen, Planzeichnungen und Inventa- ren den Zustand gegen Mitte des 19. Jahrhunderts rekonstruieren. Die regionale Einheit wurde zwischen 1997-2000 in Anknüpfung an die Millenniumsfeierlichkeiten aufgebaut. Abweichend von der früheren Praxis, wurde der Bau im Rahmen eines Tenders von auswärtigen Unternehmern ausgeführt, die die traditionellen Techniken nicht kannten, daher war während dem ganzen Arbeitprozess eine aufmerksame Überwachung notwendig. Inzwischen wurde das Balaton-Oberland zum Nationalpark erklärt und die Steinbrüche waren außer Betrieb. Deshalb mussten die Gebäude zum größten Teil aus fremden Steinen aufgebaut werden. Lokales Steinmaterial aus Abbau war nur für die verputzlosen Zäune und Nebenbauten ausreichend. Mehrere Gebäude in der regionalen Einheit wurden als authentische Kopien aufgebaut. Dank den von Ausschreibungen resultierenden Möglichkeiten konnten die Gegenstandkäufe und die Restaurierungsarbeiten beschleunigt werden. In einigen Fällen haben wir 45