Bereczki Ibolya - Cseri Miklós (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 22. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 2010)

Dobosyné Antal Anna: Német ház Magyarországon – Fachwerk épületek a Dél-Dunántúlon

Anna Dobosyné Antal DEUTSCHES HAUS IN UNGARN Fachwerkbau in Süd-Transdanubien In der Frage des in Ungarn vorhandenen deutschen Haustyps kamen unsere Wissenschaftler früher oft zur Schlussfolgerung, dass die sich in Ungarn niederlassenden deutsche fertige Häuser übernommen hatten, während anderswo von den Einwohnern ungarischer Dörfer über­nommene Bautraditionen anzutreffen sind. Alle waren darin einverstanden, dass im Karpatenbecken der deutsche Haustyp nicht erscheint, die Einwanderer hät­ten kein charakteristisches Bauerbe hinterlassen. Im Gegensatz zu den aus früheren lokalen Unter­suchungen ergebenden Verallgemeinerungen beweisen die in der Region "Schwäbischen Türkei" ausgeführten Forschungen, dass hier die von den deutschen Neusiedlern nach der türkischen Besatzung mitgebrachte Baukultur präsent ist, und sogar noch von Generationen bewahrt wird. Der markanteste und spektakulärste Be­weis dafür ist die Fachwerkstruktur. Die Merkmale dieser westeuropäischen Technologie weichen grundsätzlich von der in Süd-Transdanubien all­gemein verwendeten Bauweise mit Sohlenbalkenstruktur ab. Die für die deutschen Häuser zuständigen Baumeis­ter folgten im Plan und in der Technologie der Aus­führung den deutschen Traditionen: zur Aussteifung die­nen zwischen den Schwellen und Rähmhölzern hori­zontale Elemente, die Riegel; die Straßenfassade weist ein besonderes geometrisches Muster aus Streben auf; die hintere Giebelwand hat eine vereinfachte Ständer­struktur; eine traditionelle Raumbenützung des Dachbo­dens ist anzutreffen, wo die über die Trennwände gezim­merten Scheidewände den Dachbodenraum auf drei Räume teilen, während eine innere Decke, die in die Ebene der auf den Binder gelegten Balken gebaut ist, den Boden auf zwei "Geschosse" teilt. Im Dachboden wurde nach einem strengen System Getreide gespeichert. Die Funktion des Dachbodens, die wichtige wirtschaftliche Rolle der Getreidelagerung bestimmt die Masse und die Verhältnisse der deutschen Häuser. Das dominante Aussehen des Hauses spiegelt die Dachbodenbenützung wider: ungewöhnlich steile Dächer mit einem Nei­gungswinkel von 48-52°. Das Bestehen des deutschen Haustyps lässt sich über drei Generationen verfolgen: Die Bauten der ersten Generation sind noch in ihren Wänden Fachwerkbauten. Die zweite Generation baut mit festen Wänden und Fachwerk-Dach. Die dritte Generation verwendet noch einzelne Elemente der Fachwerktechnologie, aber Fach­werkhäuser im eigentlichen Sinne werden nicht mehr gebaut. 46

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