Cseri Miklós - Bereczki Iboly - Kovács Zsuzsa (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 21. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 2009)

SZABADTÉRI MUZEOLÓGIA 40 ÉVE MAGYARORSZÁGON - Thomas Bloch Ravn: A szabadtéri múzeumok egy új kor hajnalán

Thomas Bloch Ravn Die Freilichtmuseen bei Anbruch eines neuen Zeitalters Es ist eine große Ehre, dass der Autor als Präsident des Verbandes der Europäischen Freilichtmuseen zur Konferenz anlässlich des vierzigsten Jahrestags der Gründung des Dorfmuseums Göcsej in Zalaegerszeg eingeladen wurde. Das in den ungarischen Freilichtmuseen - das Zen­tralskansen, die fünf Regionalmuseen, die an Ort und Stelle bewahrten Gebäudekomplexe und die Heimat­museen inbegriffen -angewandte System ist logisch und zweckentsprechend, gleichzeitig ist es dem skan­dinavischen Modellauch ähnlich. Die Gedanken von Arthur Hazelius - Gründer des Skansens in Stockholm - sind heutzutage immer mehr ak­tuell und wichtig. Diese ersten Museen richteten sich der Absicht der Gründer entsprechend an das Publikum, waren für neue und verändernde Situationen empfindlich, gestalteten jedoch Institutionen mit ihrem eigenen Profil. Nachdem sie "professionell" geworden sind, waren diese Museen eher mit wissenschaftlichen Kreisen als mit Be­suchern verbunden. Die Prinzipien, die zur Zeit der Entste­hung der Freilichtmuseen modern waren, wobei sie den Besucher in den Mittelpunkt stellten, werden heute vielerorts der gegenwärtigen Situation angepasst. Es ist heutzutage eine allgemeine Tendenz, dass die Freilicht­museen in vielen Ländern zu Teilnehmern in der Markt­wirtschaft werden. Die Rolle der eigenen Einnahmen nimmt zu, Sponsoring als Quelle der neuen Entwicklungen versiegt, öffentliche Mittel nehmen ab, und der Be­sucherzahlwird immer mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Die Freilichtmuseen sind zum Wettbewerb gezwungen: die kommerziellen Unterhaltungsformen erobern leicht die Erlebnis und Erholung suchenden Besucher. Es ist notwendig, in den Entwicklungen der Museen die Besucherinteressen und Besucherbedürfnisse zu beachten. Wenn die Geschichte mit neuen und ver­schiedenen Methoden vorgestellt wird, werden unsere Museen vielfarbig und mit der Besserung der Qualität der Dienstleistungen kann das Komfortgefühl der Be­sucher, die ihren freien Tag im Museum verbringen, er­höht werden. Mehrere Europäische Freilichtmuseen konzentrieren sich in den Projekten in den letzten Jahren auf die Geschichte der Gegenwart, da die Men­schen mit diesen mehr Berührungspunkte finden (Mai­haugen-Lillehammer, Oslo, Arnhem, Den Gamle By­Aarhus). Ähnliche, das 20. Jahrhundert betreffende Forschungen finden in Szentendre, im Ungarischen Freilichtmuseum und in Sóstó ebenfalls statt. Besucher sind mehr interessiert, wenn das Mu­seum die Bräuche und Traditionen des men­schlichen Lebens belebt und übermittelt. Das Weih­nachtsprogramm in Den Gamle By vermehrte die Besucherzahl auf ein Mehrfaches so, dass dabei die Qualität der museologischen Arbeit, und nicht zuletzt die Einnahmen ebenfalls zugenommen hat­ten. Durch Einnahmen fördernde Aktivitäten - eine Auswahl von Läden und Restaurants, die mit anspruchsvoller, authentischer museologischer Tätigkeit selektiert werden - können historisches Wissen und Besonderheiten übergeben werden. Der Schlüssel zur Entwicklung der Freilichtmuseen in der Zukunft ist die Gestaltung ihres eigenen, selbständigen Profils, womit sie den Besuchern mit aufgrund von Fachforschung ausgeführten Pro­grammen ein solches Erlebnis bieten, das sie an­derswo nicht finden, mit der kommerziellen Sphäre konkurrenzfähigen Dienstleistungen von hohem Niveau sicherstellen, und wobei sie sich die Fähigkeit der ständigen Erneuerung erwerben. 168

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