Cseri Miklós, Füzes Endre (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 8. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 1992)
HÁLA JÓZSEF: A barlangok mint "gazdasági épületek" (Barlangi állattartásra vonatkozó 17-20. századi adatok a Kárpát-medencéből)
József Hála DIE HÖHLEN ALS "WIRTSCHAFTSGEBÄUDE" ANGABEN ÜBER DIE VIEHHALTUNG IN DER HÖHLE IM KARPATENBECKEN IM 17-20. JAHRHUNDERT Die Benutzung der Höhlen zur Viehaltung war in jenen Bergen des Karpetenbeckens, wo es Höhlen gab ziemlich weit verbreitet. In den geeigneten Höhlen, die über einen breiten Eingang und einen großen Vorraum verfügten und gut zugänglich waren, fanden die Hirten für sich und für ihr Vieh (Schafe, Ziegen, Schweine, Rinder) Unterkunft, wenn sie nicht durch die Angst vor den übernatürlichen Wesen ihrer Phantasie zurückgehalten wurden. Manche Höhlen wurden nur zeitweilen benutzt, bei Kälte, bei Frost, bei Gewitter oder bei großer Hitze, aber mehrere Daten beweisen eine regelmäßige Benutzung der Höhlen z. B. als Nacht- oder Winterquartier. Oft wurde der Eingang der Höhle mit einem bewegbaren Heckoder Lattenzaun verschlossen, und der Vorraum der Höhle mit einem Hecken- und/oder Steindamm von den weiteren Räumen der Höhle verbarrikadiert, damit die Tiere nicht davonlaufen. Es kam vor, daß man die Tiere mit Laubstreu versah. In der Karst bedeuteten die tiefen und steilen Dohnen eine Gefahr sowohl für die Tiere als auch für die Menschen, deshalb füllten die Bewoner der Umgebung und die Hirten die Dohnen mit Steinen auf, und verschonten die Sträucher und Bäume am Rand (behängten diese manchmal sogar mit Dornhecke), damit die Tiere und die Menschen nicht hineinfallen. Das ist den verstopften Dohnen angesammelte Regenwasser wurde manchenorts zum Tränkem der in der Umgebung geweideten Tiere benutzt. Der Autor führt nach einer Einleitung mit einer kurzen Forschungsübersicht Beispiele der Höhlennamen an, die auf Viehhaltung hindeuten. Hiernach schreibt er über zur Viehhaltung geeignete und ungeeignete Höhlen, und illustriert die besonderen Fälle der Viehhaltung in der Höhle (z. B. Versteck während des Krieges und Unterschlupf gestohlener Tiere). Danach werden Daten aus dem 17-20. Jahrhundert über Viehhaltung in den Höhlen des Karpatenbeckens (Siebenbürgen, Oberungarn, Nördliches Mittelgebirge, Transdanubisches Mittelgebirge) mitgeteilt, dann die Benutzung und die Gefahren der Dohnen in der Karst geschildert. Der Autor verfaßte seine Studie auf Grund der bezüglichen geographischen, geologischen, höhlenforscherischen, sprachwissenschaftlichen, archäologischen, ethnographischen und touristischen Literatur sowie mit der Hilfe der Angaben, die er aus den das Land, die Komitate oder die Landschaften beschreibenden Arbeiten entnommen hatte. József Hála CAVES AS "FARM-BUILDINGS" DATA ON KEEPING ANIMALS IN CAVES IN THE CARPATHIAN BASIN DURING THE 17TH-20TH CENTURIES The utilization of caves for animal husbandry was widespread in the mountains of the Carpathian Basin the 17th-20th centuries. In the caves which were at well accessible places, had a wide entrance, and a large "vestibule", the shepherds, goat-, swine-, and cowherds that were not deterred by fears of imaginary supernatural beings, found shelter for themselves and their animals. Some caves were only used occasionally, in case of sub-zero temperatures, stroms, torrential rains or excessive heat, but there also are lots of information on the regular use of caves for night shelter and wintering. Frequently they closed the entrance of the cave with a movable fence of wattle or pales , or barricaded the vestibule and the inner caverns of the cave with branches and/or stones to prevent the animals from straying. A litter of leaves was thrown under the beasts as well. In karstic regions the deep and precipitous dolines were dangerous for man and beast alike. The inhabitants of nearby villages and herdsmen filled these sink-holes with stones and spared the surrounding trees and bushes - occasionally they even put thorny twigs on them - to prevent people and animals from tumbling down. Sometimes the rainwater collecting in the dolines, blocked naturally by themselves or by the hersmen, was used for watering the animals grazing in the vicinity. After an introduction, including a brief history of research into his subject, the author gives examples of names given to caves referring to the keeping of animals. He then proceeds to describe caves fit and unfit for keeping animals in and relates some special cases, like sheltering livestock in times of war, or hiding stolen beasts. These are followed by data on animal husbandry in caves during the 17th-20th centuries in the Carpathian Basin (Transylvania, Upper-Northern Hungary, the Northern Középhegység [central chain of mountains] and the Transdanubain Középhegység). The dangers in the use of dolines around the caves in karstic regions is also discussed. The study is based on information collected from geographical, geological, speleological, linguistic, archaeological, and ethnographical literature, from guide books, as well as from descriptive works of countries, countries and regions.