Szabolcsi Miklós - Illés László szerk.: Meghallói a Törvényeknek (Tanulmányok a szocialista irodalom történetéből 3. Budapest, 1973)

Rezümees

LAJOS JORDÁKY SÁNDOR KORVIN Der Verfasser verfolgt den Lebenslauf des Dichters, Publizisten und Redakteurs Sándor Korvin. Die Auswertung, Analyse und Kritik ist mit subjektiven Erinnerungen durch­flochten. Ausgangspunkt der Studie ist das Jahr 1933. Damals trafen sich die beiden kaum 20jährigen jungen Männer. Ihre sozialistische Weltanschauung, das sich orientierende, entfaltende Interesse verband sie miteinander. In diesem Jahr begann Sándor Korvin seine Tätigkeit bei üábor Gaáls marxistischer Zeitschrift »Korunk« (Unsere Epoche). Die ersten Schriften widerspiegeln seine frischen geistigen Erlebnisse; er schöpft aus den Ergebnissen der marxistischen Ästhetik der dreißiger Jahre. In seinen Urteilen und Anschauungen ist auch der Einfluß des Proletkults spürbar. Seine Gedichte werden durch die »Synthese von Wirklichkeit und Dichtung, Wort und Tat« gekennzeichnet. Er wählte seine Vorbilder und Meister auch nach solchen Prinzipien: Gide, Aragon, R. Rolland und natürlich Attila József. Er übersetzte vor allem die Werke französischer und rumänischer Dichter und Schriftsteller. Seine Gedichte und Übersetzungen aus den Jahren 1936 und 1937 zeigen, daß sein Interesse für die nur der Bewegung dienende sozialistische Lyrik nachgelassen hatte. Eine Reise nach Paris erweiterte seine Literaturbetrachtung und bereicherte seine Dichtung, obwohl sich die zu Hause begonnene innere Spaltung in Paris weiter vertiefte. Diese Krise war charakteristisch für die zeitgenössische sozialistische, linksgerichtete Intelligenz. In den unveröffentlichten Tagebuchaufzeichnungen legte aber auch zu dieser Zeit ein ehrlicher, begeisterter, ethischer Mensch sein Geständnis ab. In seinen letzten Jahren interessierte er sich für die humanistische katholische Dichtung und schrieb eine Studie über Francis Jammes; die französischen katholischen Dichter, die er übersetzte, suchten in den Jahren der faschistischen Besetzung die Zusammenarbeit mit den Marxisten. Korvin starb im Alter von 32 Jahren an den Folgen einer Krankheit, die er sich im Arbeitslager zugezogen hatte. BÉLA POMOOÁTS DIE LYRIK VON FERENC KIS Der 1964 verstorbene Arbeiterdichter, Ferenc Kis gehörte zur Lyrikergruppe, die unter dem Einfluß von Attila József an der vollen Entfaltung der sozialistischen Lyrik wirkte. Er stammte aus einer armen Familie, auf dem Lande, wurde Drucker und wanderte zu Fuß durch Mitteleuropa. Er schloß sich gleichzeitig der Arbeiterbewegung und der avantgardis­tischen Literatur an. Am Anfang war er ein Anhänger Lajos Kassáksund dichtete in expres­sionistischen freien Rhythmen. Doch wurden seine Gedichte, seiner sanfteren Persönlichkeit entsprechend, milder, der Ausdruck der Kraft wurde bei ihm zur empfindlichen Elegie, der Pathos zum Idyll. Als später die Anhänger der Avantgarde zu den traditionelleren Formen zurückkehrten und die Ergebnisse des Formbruches zu klassizieren versuchten, wandte sich auch Ferenc Kis dem lyrischen Realismus zu. Die historische Krise der dreißiger Jahre und der anti­faschistische Widerstand bewogen auch ihn, die humanistischen Traditionen der unga­rischen Lyrik fortzusetzen und sich nach den Versuchen zu den traditionellen Ideen zu bekennen. Die Volksdichtung und die Klassiker inspirierten den Dichter zu dieser Zeit. Er schuf eine persönliche und eigenständige Lyrik, solche Gedichte, die in proportioncllen KunstruktKiiun und mit großer Selbstbeherrschung das Erlebnis der Verfolgung, der Unter­drückung und der historischen Angst darstellen. Mit diesen Gedichten schloß er sich der sozialistischen Lyrik an, die in der Dichtung von Attila József Maß und Mittel für den modernen dichterischen Ausdruck gefunden hat.

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