Szabolcsi Miklós - Illés László szerk.: Meghallói a Törvényeknek (Tanulmányok a szocialista irodalom történetéből 3. Budapest, 1973)

Rezümees

LÁSZLÓ ILLÉS VERSUCHE ZUR BESTIMMUNO DER THEORETISCHEN GRUNDLAGEN DER »PROLETARISCHEN LITERATUR« Eine bestimmte Phase der sozialistischen Literaturgeschichte wird als proletarische Literatur bezeichnet. Diese Periode reicht im großen und ganzen von der Großen Sozialisti­schen Oktoberrevolution bis 1932, bis zur Auflösung der RAPP (Russische Assoziation Proletarischer Schriftsteller). Außer der russischen, deutschen und ungarischen proletari­schen Literatur wurden in zahlreichen Ländern Organisationen gegründet, die die Bezeich­nung »proletarische Literatur« oder etwas ähnliches im Namen führten. Die »proletarische Literatur« folgte in ihren besten Werken den Zielen und der Ideologie der Arbeiterbewegung. Die therminologische Schwankung in der Bezeichnung der Bewegung widerspiegelt die Unsicherheit, die von den Versuchen zur Bestimmung der theoretischen Grundlagen dieser Literatur stammt. Mehrere Theoretiker der »proletarischen Literatur« haben die Leninsche Kulturauffassung verzerrt und standen auf der Plattform des Ökonomismus und der mechanischen Betrachtung der Gesellschaft. Ihrer Ansicht nach könne eine Klasse nur von Schriftstellern aus den Reihen der eigenen Klasse künstlerisch vertreten werden, und sie verschlossen sich vor den geistigen Vertretern anderer gesellschaftlicher Schichten sowie vor den künstlerischen Traditionen der Vergangenheit. Von der falschen Idee des »reinen Prolet­kults« geleitet, betraten sie in der Periode der alle werktätigen Volksschichten umfassenden Entfaltung des Sozialismus den sektiererischen Weg der Sich-Absonderung und Isolierung. Sie haben die Eigenart der Kunst unter den Bewußtseinsformen nicht anerkannt, verbanden die Kunst unmittelbar mit dem Klassenkampf und dem Aufbau des Sozialismus und betrach­teten die philosophische Methode des dialektischen Materialismus als die Methode der proletarischen Kunst. Die zur Losung erhobene Kunstlosigkeit und die Bestrebung zur Herausbildung eines eigengesetzlichen, isolierten Proletkults gerieten in scharfen Gegensatz zum allgemeinen Programm des Aufbaus des Sozialismus und zur Leninschen Theorie über die sozialistische Kultur. Deshalb mußte an einem Schlüsselpunkt des fortschreitenden Aufbaus des Sozialismus, um 1932, diese auf der falschen Theorie beruhende Organisation aufgelöst werden. Es hat sich herausgestellt, daß eine der sozialistischen Literatur gegen­überstehende proletarische Literatur keine Lebensberechtigung hat. Doch trotz der falschen Theorie entstanden schon in dieser Zeit zahlreiche Werke, die bleibende Werte in der Geschichte der sozialistischen Literatur darstellen. MIHÁLY VAROA ZUR FRAGE DER ENTSTEHUNG DES BEGRIFFS »SOZIALISTISCHER REALISMUS« Das Diskussionsmaterial über den sozialistischen Realismus (19G5) der Arbeitsgemein­schaft für Theorie und Kultur der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei bezeichnet als eine wichtige Aufgabe die Klärung der Fragen im Zusammenhang mit der Geschichte der Theorie des sozialistischen Realismus. Die vorliegende Studie behandelt eine einzige Frage dieses verzweigten Aufgabenkomplexes, und zwar die Umstände der Entstehung des Hegrtffs »sozialistischer Realismus« in der Sowjetunion in der Zeitspanne zwischen 191? und 1932. Im ersten Teil der Studie versucht der Verfasser ein vielseitiges, umfassendes l'-ild über die literarischen Bestrebungen zu geben, die beabsichtigen, die Art und die Unterscheidungsmerkmale des entstehenden »neuen Realismus« der jungen Sowjetliteratur auf das Niveau der prinzipiellen Verallgemeinerung zu erheben und terminologisch festzule­gen. Im zweiten Teil der Studie werden falsche Anschauungen und Legenden über die Entstehung des Begriffes des sozialistischen Realismus kritisiert und die erste gedruckte Quelle sowie einige weniger bekannte Momente des Ursprungs des Begriffes erschlossen.

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