Déry Tibor: Knockout úr útijegyzetei. Elbeszélések 1930–1942. Erzählungen aus den Reiseerlebnisse des Mr. Knockout (Déry Archívum 3. Petőfi Irodalmi Múzeum, Budapest, 1998)
Deutsche Texte
2. ) eine tante aus der provinz, die sich nicht abweisen läßt. sie ist sehr langsam, umständlich und breit inmitten der nervösen hast des geschäftslebens, erzählt von der Verlobung ihrer tochter, die gestern stattgefunden hat und daß sie in die hauptstadt gekommen sei, um die aussteuer zu kaufen, r. m. soll sofort mit ihr fahren, da sie sich allein in der Stadt nicht auskenne und schon am abend wieder nach hause fahren müße. sie schüttelt verständnislos den köpf über den betrieb in dem büro, schiebt z. b. mageren, heranlaufenden börsenagenten, da er sie in ihrer rede unterbrochen hat, entrüstet zur seite. (komik der figur und der situation nur sehr diskret ausnützen). 3. ) r. m. allein in ihrem zimmer mit einem geschäftsmann mit dem sie verhandelt, der mann wird plötzlich unwohl, ohnmächtig, r. m. will sich über ihn beugen, das telefon schellt; mit bedauerndem blick, achselzucken, wendet sie sich ab. der mann bleibt einige augenblicke im sessel liegen, als ob sie ihn vergessen hätte, dann während des gesprächs (über wichtige börsendispositionen) erinnert sie sich plötzlich seiner, schellt dem diener und geht nach beedetem telefongespräch zu einem anderen Schreibtisch, wo man schon auf sie wartet. die episoden werden zum ende der scene zu in spiel und ausdruck (langsam, kaum merkbarer Übergang) immer irrealer, überhasteter rasches tempo usw. als letzte dieser episoden: mitten im größten tumult steht r. m. auf, geht aus dem saal hinaus, durch lange gange des geschäftshauses, öffnet eine tür, über der die aufschrift ,,gebiirtsstube" steht, schließt die tür hinter sich, kommt im nächsten augenblick schon mit neugeborenem baby im arm zurück, läuft in den verhandlungssaal zurück, wo sie das baby im wickelposter an einen kleiderhaken hängt, verhandelt weiter, beim vernehmen irgend einer nachricht hebt sie plötzlich verzweifelt die hände. ein agent, dessen karakteristisches gesicht mit dem des mannes zu beginn des spiels identisch ist, ruft in diesem augenblick: „aufnähme stopp"! das geschäftliche leben hört im selben moment auf, die scene verschiebt sich langsam nach links, man sieht rechts aufnahmeapparat mit einer hand, die daran kurbelt, agent (régisseur) zeigt r. m. wie sie die hände heben muss, er ist ungeduldig, nervös, sie schaut ihn erschrocken, fast wie um Verzeihung bittend, an. bewegungen und blick wie die eines schulmädchens, das in seinen lehrer verliebt ist. régisseur streichelt ihr begütigend das gesicht. „bleibst du heute abend bei mir" fragt ihn r. m. régisseur macht nachdenkliches gesicht, wie wenn er selbst über seine Zeiteinteilung nicht bescheid wüßte, nickt aber bejahend mit dem köpf, seine antwort hört man jedoch nicht, die scene verschiebt sich inzwischen immer mehr nach links, man erblickt nun einen andern teil des ateliers,