Déry Tibor: Knockout úr útijegyzetei. Elbeszélések 1930–1942. Erzählungen aus den Reiseerlebnisse des Mr. Knockout (Déry Archívum 3. Petőfi Irodalmi Múzeum, Budapest, 1998)
Deutsche Texte
die Vergeßlichkeit ergänzen und erklären) gewinnen ihr seine Liebe. Er weiß, daß er sich nie mehr über sie ärgern wird. Er hat ein warmes Gefühl: der Mensch ist liebenswert. Wer kann die rätselhaften Bewegungen der Geftihle ergründen?... eine hassenswerte alte Frau, weil sie ohne Hut in den Regen hinausstürzt, erscheint plötzlich liebenswert, rührend und charmant. Ist das nur oberflächlich?... nein, es spielt sich tief unter der Oberfläche ab. Kaffeehaus Es geschieht nichts, d. h. der aufregendste Teil des Tages: Beginn der Arbeit, langsames Versinken in die Tiefe, aus der der Verfasser erst 10-12 Stunden später, im Schlaf emporsteigen wird. Kleine Spiele der Gefühle Es geschieht doch Verschiedenes: Statisterei der kleinen Gefühle. Ein Herr, Stammgast, der mit der Zunge schnalzt. Der Ton, nur mit halbem Ohr vernommen, aus dem Dunkel summenden Meer der Arbeit aufsteigend, wie ein widerwärtiges Meerungeheuer, erregt Unbehagen im gerechten Mann. Ein zweiter Herr, Stammgast, bohrt stundenlang in den Zähnen, manchmal in der Nase. Der Anblick, manchmal nur das Bewußtsein, steigert das Unbehagen. Ein dritter Herr, Stammgast, alt, dick, kahl, mit vielen Leberflecken, nickt ein und schläft mit offenem Mund. Auch das reizt im Unterbewußtsein; manchmal zum Lächeln, manchmal zum Weinen. Eme junge, schöne Frau (kein Stammgast) trinkt Kaffee. Das Unterbewußtsein lächelt, rückt sich die Krawatte zurecht, schlenkert mit den Beinen. Es möchte zum Bewußtsein werden, wird aber zur Ordnung gerufen und stürzt verzweifelt in sich zusammen. Eine elte Dame, Stammgast legt Patiencen. Ihr altertümlicher Velourkragen, den sie Sommer und Winter trägt, erinnert an... erinnert an... Er erinnert. Gewissenskampf Er beginnt zehn Minuten vor zwei Uhr. Zu Hause, wo Verfasser ds. mit seiner alten Mutter lebt, wird ganau um zwei Uhr gegessen. Angeblich! Verspätet sich der gerechte Mann, so sitzt die Mutter mit vergrämtem Gesicht vor ihrem Teller, manchmal auch unheilverkündend, beleidigt oder drohend, der Sohn ist zermürbt. Kommt er aber zur rechten Zeit, so ist von der Mutter noch keine Spur zu sehen, er hätte ruhig weiterarbeiten können. Er nimmt sich