Arany János - Győrei Zsolt (szerk.): Der ruf der Nachtigall (Budapest, 2019)

II - „...ein morscher, faulender Baum...” - Rückblick

Rückblick Bin ich einfach nur geboren, Hab ich wirklich nicht gelebt, Sind die Jahre nur verloren, Hab ich sinnlos nur gestrebt? Doch auch ich lag in dem Nachen, Wurde in den Schlaf gewiegt, Wie es Kindermädchen machen, Dass der Schlaf das Kind besiegt. Schon ganz früh war es das Erste, Diese Wolkendüsternis! Als ich endlich lachen lernte, War das Weinen schon gewiss. Nie gefüllt war mir der Becher Mit den Freuden dieser Welt, Hinter eisenhartem Gitter Lag der Garten, der gefällt. Manchmal griff ich durch das Gitter, Eine Rose brach ich dort, Aber durch mein Handgezitter Fielen alle Blüten fort. Ich suchte die Glückseligkeit, Die fremde Unbekannte, Kein Weg dahin war mir zu weit, Bis ich mich tief verrannte. Ich wollte unabhängig sein, Trug dennoch meine Ketten, Wollte mich nicht im Kampfgeschrei Noch tiefer nur verstricken, Nicht wie das gefangene Wild, Das sein Netz nicht reißen kann, Nur immer schlimmer sich verwirrt, Von den Fäden übermannt.

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