Török Dalma (szerk.): „Nekünk ma Berlin a Párizsunk”. Magyar írók Berlin-élménye, 1900-1933 (Budapest, 2007)

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hochgezüchtete, isolierte Idylle meines vom Traum weit entfernten, irrealen Idealismus, Die meisten meiner Jahre davor und danach wurden aber, außer von der blanken Angst um das Brot, vom Kampf um Anerkennung getrieben, damit ich als Schrift­steller leben könnte, in einem erbitterten Wettkampf mit dem demütigenden Gefühl, daß gerade die Essenz meines Ichs es war, was mich daran gehindert hatte. Das Schlimmste war ja gerade, daß mir sogar in den günstigsten Fällen die Zeit und die Ruhe zur Kontemplation fehlte, "2I Das mit dem Jahr I 926 beginnende halbe Jahrzehnt ist von unheimlich viel Arbeit und auch viel Erfolg gekennzeichnet: Film- und Theaterprojekte, theoretische Arbeiten, Publizistik, Dramen, Romane und Gedichte. Sein Name ist mittlerweile auch im deut­schen Sprachraum bekannt, Thomas Mann lobt ihn in einer Kritik. In Wien war der Kritiker Balázs (bei der Tageszeitung Der Tag) zum Kenner der Filmkunst geworden - und hatte diese später als Theoretiker analysiert (Der sichtbare Mensch). Dies bewegte I 926 Alexander Korda dazu, Balázs nach Berlin zu holen und bei ihm ein Drehbuch für sein letztes Vorhaben in Europa, einen Film nach Clement Vautels Roman Madame wünscht keine Kinder, bzw. eine Hauptrolle für seine Frau Mária Korda zu bestellen. Den darauffolgenden Vertrag der UFA lehnte Balázs zwar ab, arbeitete aber ununterbrochen weiter: in den ersten beiden Berliner Jahren schrieb er sechs Drehbücher, unter anderem die Abenteuer eines Zehnmarkscheines für Berthold Viertel. Mehrfach arbeitete er auch mit Paul Czinner zusammen, für dessen Frau, Elisabeth Bergner sie gemeinsam die Drehbücher von Dona Juana (nach dem Drama Don Gil von den grünen Hosen von Tirso de Molina) und von Fräulein Else (nach einer Erzählung von Arthur Schnitzler) schrieben. Ebenfalls für Bergner entstand das Drehbuch des Films Narkose (nach Stefan Zweigs Erzählung Briefe einer Unbekannten), bei dem der Regisseur und Schauspieler Alfred Abel Regie führte. Nachdem Brecht mit László Vajdas Drehbuch unzufrieden war, beauftragte er Balázs mit dem Skript für Georg Wilhelm Pabsts Film Die Dreigroschenoper, dessen künstlerische Leitung ihm später ebenfalls anvertraut wurde. Zwischendurch veröffentlichte er regelmäßig Aufsätze und Studien zum Thema Film, bis er dann im Jahre 1929 von der Filmbranche auch formal aufgenommen wurde: er nahm an der in La Sarraz in der Schweiz veranstalteten Konferenz der Filmkünstler teil, und wurde Mitbegründer (u. a. mit Alberto Cavalcanti, Léon Moussinac, Pabst und Eisenstein) der Ligue Internationale du Film Indépendant. Die Krönung seiner kinematischen Tätigkeiten war der Film Das blaue Licht und das Buch Der Geist des Films. Balázs hätte immer schon gerne einen „eigenen” Film gedreht. Dies machte ihm Leni Riefenstahls Film, Das blaue Licht möglich. Der Star der damals so modischen „Bergfilme“, die unlängst im Alter von hundert Jahren verstorbene Schauspielerin und Regisseurin, die den Blaubart gekannt hatte und in den Zwanziger Jahren noch nicht Hitlers Lieblingsfilmemacherin gewesen war, wandte sich mit den Problemen des Drehbuches von ihrem zukünftigen Film an ihn. „Am wichtigsten erschien es mir, einen 2 1 6

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