Török Dalma (szerk.): „Nekünk ma Berlin a Párizsunk”. Magyar írók Berlin-élménye, 1900-1933 (Budapest, 2007)
Olvasatok - Műtárgyjegyzék
habe ihn beeindruckt (er hat mich zu ihrem Stammtisch eingeladen usw.) Ich glaube, die Sache ist nicht aussichtslos.”18 Buber vermittelt ihn nämlich an seinen Verlag Rütten&Loening: „Meine Stücke haben Buber gefallen, er hat sie auch dem Verlag empfohlen, und er hat 'die besten Hoffnungen’.” Hinsichtlich der Stücke blieb der Erfolg zwar aus, I 930 wird aber der Roman Unmögliche Menschen bei diesem Verlag veröffentlicht. Um diese Zeit notiert er die eingangs zitierte Bilanz seiner Situation ins Tagebuch. Konkrete Ergebnisse gibt es zunächst kaum, Balázs hält die paar Berliner Monate 1912 dennoch für entscheidend: „Manchmal habe ich das Gefühl, als hätte sich mein Talent schlagartig weiterentwickelt. Oftmals kann ich meine früheren Arbeiten nicht einmal verstehen, und empfinde sie als krampfhaft, unsicher, naiv und mißraten. Ich verspüre irgendein fanatisches, hungriges Verlangen in mir, eine klare Linienführung, und begehre irgendeinen großen Klang, der bis an den Grund reicht. Natürlich ist aus diesem .neuen' Talent kein neues Werk hervorgegangen. Ich bin neugierig. Bislang habe ich ihn nur zum Überstreichen benutzt. Ich glaube, das ist die .Reifung’. Sie kam, wie eine Explosion, an irgendeinem Tag - sie war nicht etwa langsam gewachsen. Mit einem Male entzündete sich der Reisighaufen meines in diesem Jahr gesammelten Materials in der .Berliner Wüste'.”19 Derart detaillierte und zeitgleich entstandene Aufzeichnungen über die anderthalb Jahrzehnte, die Balázs fünfzehn Jahre später in Berlin verbracht hatte, existieren nicht.20 In einer späteren Erinnerung fasste er diese Jahre wie folgt zusammen: „Es gab Zeiten in Berlin, als ich mit dem Film, vor allem mit meinem manuellen Wissen, genügend Geld verdienen konnte. Was ich dort nämlich an Wesentlichem hätte weitergeben können, wollte niemand haben. Manchmal hatte ich ziemlich viel Geld. Doch es gab für mich keinen einzigen Augenblick, in dem ich die Ruhe der Geborgenheit empfunden hätte. Bezeichnend für meine Situation in jenem Wettlauf war, daß ich meine Einkünfte nicht steuern und somit sagen konnte: Ich würde gerne etwas weniger verdienen, einfacher leben und die weniger unerträgliche Arbeit eines Filmcutters bekommen. Ich hatte lediglich die Wahl, die Aufträge anzunehmen, und damit viel - oder sie nicht anzunehmen, und gar nichts zu verdienen. Es darf nicht dazu kommen, daß sie einen vergessen, Hätte man mich nur für ein Jahr vor die Tür gesetzt (im übrigen habe ich nie über so viel Reserven verfügt), hätte ich keine Arbeit mehr bekommen. Ich wäre ein Autsider [sic!] geworden. Es ist mir ein Rätsel, wie ich dennoch einiges unter Dach und Fach bringen konnte (wie zum Beispiel die Unmöglichen Menschen, die Kindermärchen, mein Filmbuch usw.). Wie viel glücklicher war ich doch in Helmstreitmühl oder in Reichenau gewesen, völlig arm und ohne derartige Arbeitssorgen, wo ich mich auf mich selbst bzw. auf meine eigene Arbeit konzentrieren konnte! Selbstverständlich war diese tiefe Einsamkeit in der Provinz nichts anderes als die ziemlich schädliche, konservative und vielleicht stark 2 1 5