Török Dalma (szerk.): „Nekünk ma Berlin a Párizsunk”. Magyar írók Berlin-élménye, 1900-1933 (Budapest, 2007)

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Der Berliner ungarische Verein bereitete mir an einem Abend ein freundschaftliches Mahl, bei dem etwa hundert Ungarn aus der fernen fremden Stadt zusammenkamen: Junge und Alte, reiche Unternehmer und arme Gewerbetreibende, Lehrlinge und Handwerker, Künstler und stattliche Damen. Und in dem mit den Fahnen in den Nationalfarben geschmückten Saal herrschte ungarische Laune, Rákóczy-Marsch, Csárdás, ungarische Trinksprüche und echte ungarische Weine dank der Großzügigkeit des generösen Mäzens der hiesigen Ungarn, Hoffman (Militärlieferant), dessen schöne stattliche Tochter mich mit einer angenehm klingenden ungarischen Gratulation empfing. Dieser Abend war die empfindsamste Freude meines Aufenthaltes in Berlin. 1878 I Károly Kertbeny, Schriftsteller und Übersetzer. Sein Lebensziel war, die ungarische Literatur auf deutschem Sprachgebiet bekannt zu machen, falsche Ansichten und Vorurteile im Zusammenhang mit Ungarn aus dem Weg zu räumen. FRIGYES KARINTHY: BERLIN ISST BERLIN, IM MONAT MAI Der deutsche Appetit haust tatsächlich in den Palästen, ja in den Burgen und Festungen, unter einem Dach mit dem deutschen Durst, mit Salat oder auch ohne. Oh, sag', was ist dieses prachtvolle Gebäude dort? - fragte ich meinen Reisegefährten auf dem Ring - mit seinen gotischen Fenstern und den Säulen und dem Portikus, der an die schönsten Tage der hellenischen Architektur erinnert? Dies ist doch die stolze Halle des Kaisers, nicht wahr, welche den Ruhm der früheren Kämpfe verkündet? Oder, ist dies ein Triumphbogen, welcher den unsterblichen Ideen der Künste errichtet wurde? Oder ist dies die Halle des Liedes, die große Oper, in der die angsteinflößenden Akkorde Wagners wogen? Oder ist dies das große Museum, und dort hinter den Kristall­fenstern scheinen güldene Kunstschätze und großartige Raritäten auf, nicht wahr, die edlen Stücke und Schätze von hundert Reichen? Oder, wenn ich mich nicht täusche, ist dieses Schloss, nicht wahr, die Berliner Bibliothek, und das Gelbe da sind Schopenhauers gesammelte Werke, in Ledereinband? Aber nein, gestehe, dies ist der Gerichtspalast. Oder stehe ich vielleicht doch dem deut­schen Parlament gegenüber, wo über das Schicksal von Millionen entschieden wird, und jene Silberurnen dort in den Fenstern im oberen Stockwerk bewahren das kaiserliche Siegel?- Fantasiere nicht - antwortete mein Reisegefährte sanft sieh dir lieber die Aufschriften an. Dieses Häuschen hier ist die Gaststätte Aschinger. Hier unten der Eingang mit den Automaten: Du wirfst zehn Pfennig ein und bekommst ein Fischbrot oder 1 4 1

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