Török Dalma (szerk.): „Nekünk ma Berlin a Párizsunk”. Magyar írók Berlin-élménye, 1900-1933 (Budapest, 2007)
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einen Salat oder ein Schinkenbrötchen, wie du willst. Da wirfst du zehn Pfennig ein und hältst ein Glas darunter: Du bekommst jedes Bier, das du nur willst. Das Gelbe auf der Etage dort ist Krebs aus der Ostsee mit Fischersoße: Dafür zahlst du sechzig Pfennig, bekommst dazu Brot und Würstchen - Würstchen bekommst du auch da, unter den beiden ionischen Säulen, am Fuß des Triumphbogens, du drückst einen Knopf, gehst die Bogenlampen entlang - dort auf dem Podest erwarten dich Mädchen in weißen Kleidern, sie reichen dir das Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat. Willst du nicht ein Salamibrot mit Gurken essen? Dann geh in den Prunksaal, dort auf dem kleinen Goldthron wirfst du 15 Pfennig ein, und unten kommt die Salami raus. Da auf dem Balkon, unter dem Baldachin, stehen die Kaffeeautomaten in der Reihe, die musst du auch drücken. Und hier im Kristallflur gibt es noch andere Brote. Das Grüne da ist Krabbensalat mit roten Rüben. Dieses Lilafarbene hier mit den blauen Punkten ist Rinderzunge, jener rötliche und goldene und gelb-rote kleine Haufen in dem Samtetui, den du ziemlich naiv für die Ohrringe und die Kette einer Frau gehalten hast und für zehntausend Mark deiner Frau kaufen wolltest, das ist ein netter kleiner Rindermaulsalat mit Wurst, Sardellenringe sind auch drauf. Der Preis zwanzig Pfennig. Es gibt auch Lachs, den bekommt man hier gegenüber, auf der fünften Etage, in dem Turm, in dem die beiden Nymphen mit der Harfe sitzen. Wirf zehn Pfennig ein, ein Lift fährt dich nach oben und setzt dich geradewegs in eine Schüssel Salat. Beim Lift sind das Brot und ein Kulmbacher mit einberechnet. (...) Lass uns vielleicht in ein Kino gehen. Ein Bild dauert nicht lange: Die Lampen gehen aus und unser guter Bekannter aus Pest, der Junge mit dem Tablett, nähert sich auch schon, mit der Vesper. Eine sehr ordentliche kleine Vesper: Ei, ei. Käse- und Schinkenbrot, Dörrfleisch und anderes Fleisch, mit Salat. Du Naiver, jetzt hast du dich wohl so erschrocken, dass du dir das folgende Bild ohne Bier ansehen wirst - ja da schau her, vor dir, auf der Bank, ist eine kleine runde Öffnung: da kann man den Bierkrug hineinhalten und schon wird er gefüllt. Hast du keine Serviette, dann wisch dir den Mund mit dem Kino-Leinen ab. Ich gelange ein wenig benommen auf die Straße hinaus. Ein Mann kommt mir entgegen und bietet mir eine Banane an: Meine Hand greift automatisch nach dem Groschen, und ich will ihn ihm gezwungenermaßen in den Mund stecken, verwechsle ihn für einen Augenblick mit der Öffnung des Automaten. Berlin erledigt alles mit Automaten: Aus Automaten bekommt man Suppe, Fleisch, Nudeln, Zigarren, Briefmarken, Postkarten, Obst. Und alles für zehn Pfennig. Auch den Atem. Für zehn Pfennig wird man in den Tiergarten gebracht, dort kann man Atem holen, drinnen in der Stadt gibt es dazu kaum Gelegenheit, teils weil man so wenig Zeit hat, teils wird, wenn du deinen Mund mit der Absicht des Atemholens öffnest, diese Bewegung unbedingt missverstanden und eine Portion Salat hineingesteckt, mit Bockwurst, das Bier dazu schütten sie dir vielleicht in die Tasche, für zehn Pfennig. (...) Nach Mittag, sagen Sie. Diesen Zeitpunkt kann man in Berlin sehr schwer feststellen. Um zwölf bin ich hier angekommen und der Angestellte, der meine Bahnfahrkarte weggenommen hat, grüßte: „Mahlzeit“. Diese Form der Begrüßung wird bis nachmit1 42