Török Dalma (szerk.): „Nekünk ma Berlin a Párizsunk”. Magyar írók Berlin-élménye, 1900-1933 (Budapest, 2007)

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EINLEITUNG Während zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Dichter Endre Ady und nach ihm viele ungarische Künstler die „menschendichte, große Wildnis“, das berauschende, „singende Paris“ in ihren Werken auf den Sockel hoben, bot den folgenden Generationen - in erster Linie denjenigen, die zwischen 1920-1933 in Berlin lebten - die deutsche Hauptstadt ein Gefühl von Freiheit, Erfüllung und Erneuerung. Das Literaturmuseum Petőfi untersucht mit seiner Ausstellungsserie Schriftsteller mit Gepäck die Beziehung zwischen europäischen Großstädten und der ungarischen Literatur, die Wirkung der Stadt, der dort lebenden Menschen, der sich dort entfaltenden künstlerischen Strömungen, die sich, ob anziehend oder abstoßend, doch in jeder Hinsicht bestimmend und befruchtend an den literarischen Werken, doch auch im Bezug auf andere künstlerische Zweige erkennen lässt. Nach der Ausstellung Paris lässt nicht los im Jahr 2004 setzen wir die Serie nun mit einem bislang kaum ergründeten Gebiet fort: Präsentiert wird das Berlin-Bild ungarischer Schriftsteller (ohne den Anspruch der Vollständigkeit), die zwischen 1900 und I 933 in Berlin lebten und schrieben, wozu als Illustration unter anderem ihre Werke dienen. Die 1986 in Kassel gezeigte, großangelegte Ausstellung Wechselwirkungen sowie der begleitende Katalog waren der erste Versuch, die bestimmende Präsenz der avantgardisti­schen ungarischen Kunst in der Weimarer Republik mit Bildern und Dokumenten zu belegen. In den seitdem vergangenen zwanzig Jahren vertieften zahlreiche deutsch-ungarische Ausstellungen auf dem Gebiet der visuellen Künste die dahingehenden Forschungen. Die ungarische literarische Präsenz ist allerdings keineswegs mit jener der bildenden Künste zu vergleichen und unterscheidet sich auch in der Zeit vor dem Krieg stark von den darauffolgenden Jahren. Außer den unbestreitbaren Erfolgen von Lajos Hatvány, Ferenc Molnár, Lajos Bíró, Menyhért Lengyel, Sándor Bródy oder Béla Balázs zeigen auch erfolglose Versuche den unterschiedlichen Geschmack der deutschen Verlage, ihre reservierte Haltung. Berlin war nach dem Ersten Weltkrieg und den verlorenen Revolutionen ein Treffpunkt der internationalen Avantgarde. Die für jede neue Initiative offene, dynamische Atmosphäre, die Rolle Berlins als Vermittler verschiedener geistiger Einflüsse lockte die Schriftsteller an, die sich auch im deutschen Sprachraum zu verwirklichen wünschten. Außer von der Wechselwirkung war das künst­lerische Beisammensein in Berlin auch von dem Zusammenwirken gekennzeichnet: Trotz Diskussionen, die zuweilen sogar zum Bruch führten, ist in den dort entstandenen Werken die gegenseitige Unterstützung, eine Symbiose von Wirkung und Gegenwirkung zu beobachten. Nicht nur die Tätigkeit von József Vészi, Ignotus und Lajos Hatvány, die im Interesse der ungarischen Literatur 1 37

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