Török Dalma (szerk.): Mantel der Traume. Ungarische Schriftsteller erleben Wien, 1873-1936 (Budapest, 2011)

Die stadt als artefactum - Passagen

Auch nachts bewegen wir uns in der Innenstadt zielstrebig und sicher; jede Straßenecke war irgendwo im Bewusstsein verankert... In Wien ist alles „nah“: nicht nur räumlich, auch in den Tiefen des Bewusstseins. Wien ist der einzige Ort, an dem der Emigrant, fern der Heimat, nicht klagt: „Wie weit?...“ Hier fragt er eher: ,,\A/ie nah?... | Sándor Márai, Tagebuch Besuchte ein Ungar die Kaiserstadt, so konnte er sich gar nicht, selbst wenn er wollte, fremd fühlen. Die Burg und das Leben der Stadt waren voller ungarischer Elemente, an den Wiener Lebensformen hatten auch die alten Magyaren ihren Anteil, der Reisende aus Budapest begegnete dort einem in europäisches Licht gesetzten, gleichsam sachlicheren Magyarentum . I Ferenc Herczeg: Memoiren

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