József Antall szerk.: Aus der Geschichte der Heilkunde / Orvostörténeti Közlemények – Supplementum 13-14. (Budapest, 1984)
Medizinhistorische Bibliothek (G. Buzinkay, V. R. Harkó, K. Kapronczay)
1529). Der italienische Arzt Petrus Andreas Matthiolus (1500—1577) zeichnet sich durch die Kommentare zu den Werken des Dioscorides aus. Seine Schrift erschien 1554 in Venedig. In diesem Exemplar sind mehrere interes ante Eignereintragungen zu finden. Auch in der 1586 in Frankfurt erschienenen deutschen Übersetzung des „Kräutterbuches" von Matthiolus sind zahlreiche Possessorenein ¡Tagungen zu finden, wodurch der Band in unserer Sammlung einen hervorragenden Platz einnimmt. Das berühmteste Werk von Avicenna (980—1037) trägt den Titel Canon medicinae und stellt hinsichtlich seines Inhaltes das Buch der medizinischen Gesetze dar, in dem die gesamte medizinische Lehre von Galen auf Grundlage der Ansichten von Aristoteles erklärt wird. Der Band war über mehrere Jahrhunderte das Grundwerk der ärztlichen Ausbildung. Arnaldus de Villanova (1245— 1313) erläutert die charakteristische medizinische Richtung des Mittelalters, die in der Benediktinerabtei zu Salerno berühmt gewordene Klosterheilkunde, in seinem 1553 zu Frankfurt veröffentlichten Scholae Salernitanae Opusculum. Die Eignereintragungen dieses Bandes verdienen fast eine besondere Studie. Auch die Chyrurgia des berühmtesten chirurgischen Autors des Mittelalters, Guy de Chauliac (um 1300—1368) ist in unserer Bibliothek aufzufinden (Jahr und Ort des Erscheinens sind unbekannt). Ein ausgezeichnetes Beispiel für die Verbindung von bildender Kunst und medizinischer Wissenschaft stellt das Werk Albrecht Dürers (1471—1528) Vier Bücher von menschlichen Proportionen dar (Arnheim, 1603), welches seine Forschungsergebnisse in Verbindung mit den Proportionen des menschlichen Körpers enthält. Desgleichen besitzen wir mehrere Bände der zehnbändigen lateinischen Ausgabe (Basel, 1589—1591) der Werke des großen deutschen Alchimisten Philippus Aureolus Theophrastus Paracelsus ab Hohenheim (1493—1541), unter anderem auch die berühmte Chirurgia magna. Andreas Vesal (1514—1564), der Erneuerer der Anatomie, ist mit der 1551 in Nürnberg mit 40 großartigen Holzschnitten erschienenen 167, Fabricius-Ausgabe vertreten. Das Hebammenbuch von Jacob Ryjf (1500— 168 1558), welches sehr viele Ausgaben erlebt hat, wurde auch von Vesal sehr hoch eingeschätzt, in erster Linie des — den Hebammen zugedachten — Kapitels über die Anatomie wegen. Das in unserem Besitz befindliche Exemplar entstammt der 1580 zu Frankfurt am Main erschienenen Ausgabe. Der Band wird durch reiches Iiiųstrationsmaterial bereichert. Ambroise Paré { 1510—1590), die größte Arztpersönlichkeit des 16. Jahrhunderts ist ebenfalls mit einer Ausgabe seiner Werke aus demselben Jahrhundert vertreten. Der bedeutungsvolle Band Practica maior des Johannes Michael Savonarola (um 1384— nach 1462), des Großvaters von Girolamo Savonarola, das vollständige Handbuch der praktischen Medizin, ist in der Giunta- Aus gäbe von 1547 im Besitz der Bibliothek. Ein großartiger Platindruck ist Cornelius Gemmas (1535—1579) Schrift De arte cyclognomica (Antwerpen, 1569), eine Verschmelzung von Medizin, Mathematik und Astronomie. Wir besitzen auch die erste Ausgabe 107