József Antall szerk.: Aus der Geschichte der Heilkunde / Orvostörténeti Közlemények – Supplementum 13-14. (Budapest, 1984)

Medizinhistorische Bibliothek (G. Buzinkay, V. R. Harkó, K. Kapronczay)

Alte und seltene Drucke Das als vatustissima-rariora geführte Material ist sehr reichfaltig, wie es auch die damalige medizinische Literatur war, denn die Erfindung des Buchdruckes und die Ideen des Humanismus und der Renaissance übten auf die Entwicklung der Medizin eine große Wirkung aus. Es erschienen der Reihe nach neue Aus­gaben von Werken der Autoren des Altertums, aber auch die Ärzteautoren des 15. und Jahrhunderts veröffentlichten im Laufe ihrer Tätigkeit eine be­trächtliche Anzahl von Schriften. 1 4 Von diesem ansehnlichen Material können wir hier gleichsam probeweise nur einiges anführen, jene Werke, die die Person des Verfassers wegen, der Seltenheit des Buches oder der buchhistorischen Bedeutung des Bandes wegen besonders erwähnenswert sind. Zu diesen Werken zählen die lateinische Ausgabe (Basel, 1558) der Schriften des „Vaters der Medizin", des Hippokrates (460—377 v.d.Z.), die lateinische und griechische Ausgabe der berühmten venezianischen Giunta-Werkstatt (1588) und eine weitere zweisprachige Publikation aus dem 17. Jahrhundert (Genf, 1657). Der andere hochangesehene und sehr produktive Arzverfasser des Altertums, Galen (Galenos oder Claudius Galenus, 131 v.d.Z. — Anfang des 3. Jhs.), erschien ebenfalls in der Giunta-Druckerei (1597). Eines unserer Exemplare ist auch deshalb beachtenswert, weil es aus der Bibliothek des berühmten Preßburger Arztes Doktor Joannes Rų andųs (1585—1648) stammt. Ein anderes Exemplar zeichnet sich durch den im Kaltdruck gefertigten zier­reichen Einband aus. In einer anderen venezianischen Werkstatt erschien 1562 der Band Omnium operum quarta classis des Galen. Der Baseler Frobenius­Werkstatt entstammt die griechischsprachige Ausgabe des Jahres 1538, welche die Werke Librorum pars tertia und Librorum pars quarta enthält. Des Buch des römischen Arztes Caelius Aurelianųs , der im 5. Jahrhundert lebte, Siccenses tardarum passióñųm libri V. (Basel, 1529) ist im Grunde genommen die Über­setzung des griechischsprachigen Werkes des Soranos. Neben Hippokrates und Galen ist es das meist bekannte und gelesene medizinische Werk des Mittel­alters. Seine medizinhistorische Bedeutung liegt darin, daß es sozusagen unsere einzige Quelle zum Kennenlernen der praktischen Lehren der sog. methodi­schen Schule darstellt. Das Werk De medicina materia libri V. des Begründers der medizinischen Botanik, des Pedacius Dioscorides (er lebte zur Zeit der Herrschaft Neros und Vespasians), liegt in unserer Bibliothek in mehreren Ausgaben vor. Die bedeutendste unter diesen ist die von Johann Soter (Köln, 1 5 R. Harkó, V., Vida, T.: Jelentős régi orvosi művek a Semmelweis Orvostörténeti Múzeum Könyvtárában (Bedeutende alte medizinische Werke in der Bibliothek des Museums für die Geschichte der Medizin „Ignác Semmelweis"). Az Orvosi Könyv­táros, 1968, 3, 129—157. 106

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