József Antall szerk.: Aus der Geschichte der Heilkunde / Orvostörténeti Közlemények – Supplementum 13-14. (Budapest, 1984)

Aus der Geschichte der Medizin und der Pharmazie Ausstellungsführer (J. Antall, K. Kapronczay, Z. Pataki, M. Szlatky, M. Vida)

schloß, wurde er zum Krankenpflegerdienst abkommandiert, und erst Böhm, sein Wiener Kollege, konnte ihn davon befreien. Unter dem österreichischen Neoabsolutismus der 1850er Jahre, während des Bach-Regimes wurden seine Artikel in Ärztlichen Wochenblatt veröffentlicht. Er beteiligte sich an der Arbeit des Pester Ärztevereins, dessen Vorsitzender er später wurde (1880—1886). Er war Arzt bei den Staatseisenbahnen (1860—1868) und leitete dañch die chirurgische Abteilung des Rochus-Krankenhauses. 1872 wurde er zum außer­ordentlichen Professor, ab 1880 zum ordentlichen Professor der Pester Uni­versität ernannt. Außer seiner speziellen Fachtätigkeit war er auch im öffent­lichen Gesundheitswesen tätig. 1895 ernannte ihn der Herrscher zum Mitglied des Oberhauses. In dem Schaukasten, der das Leben und die Tätigkeit Lumniczers vorstellt, zeigen wir ein aus Gold gearbeitetes Exemplar der nach ihm benannten Lumni­czer-Zange, das von seinen Schülern gefertigt und ihrem Professor geschenkt 112 wurde. Daneben sein Originalfoto, eine von Ferenc Högÿes gefertigte Plakette sowie chirurgische Instrumente der Zeit: Nähinstrumente, eine Łųersehe Mandelzange, ein Petitsches Raspatorium, ein Leiterscher Knochenmeißel usw. 4. Ignác Semmelweis Das an Mühen und Kämpfen reiche Leben und die für die ganze Welt bedeu­tende Entdeckung des größten Arztes Ungarns sind aus der einschlägigen ungarischen und fremdsprachigen Fachliteratur allgemein bekannt. Darum gehen wir hier nur auf die ihn betreifenden Denkmäler unserer Ausstellung ein. In einer Kopie ist die im Budaer Archiv verwahrte Tabaner Erfassungsliste zu sehen, laut deren Zeugnis die Familie Semmelweis 1806—1823 das Gebäude des heutigen Museums bewohnte; des weiteren das Blatt aus der Matrikel der Tabaner Pfarre von 1818, auf dem die Geburt von Ignác Semmelweis vermerkt wurde. 1825 schrieb Ignác Semmelweis — im Alter von 7 Jahren — das aus­gestellte Gedicht an seine Großmutter. Interessant ist die in ungarischer Sprache gedruckte Todesanzeige des 1846 verstorbenen Vaters von Ignác, József Sem­tnelweis, weil zu jener Zeit in Buda vor allem deutsch gesprochen wurde. Aus dem Jahre 1847 ist das Zeugnis datiert, auf dem Markusovszky von Semmel­weis die erfolgreiche Absolvierung des gynäkologischen Praktikums beschei­nigt wird. Die Heiratsurkunde von Semmelweis und Mária Weidenhofer ist im Original ausgestellt (1857). Aus dem selben Jahr stammt Semmelweis'' Bericht über seine Studenten. Die zeitgenössischen Fotos zeigen Semmelweis 20, (1861) und seine Frau (1863) sowie die Witwe im Kreise ihrer Familie. Hier 22 sind auch die wenigen verbliebenen Habseligkeiten untergebracht: seine Brieftasche, das Papiermesser aus Seelöwenbein und die silberne Schatulle zur 9 Verwahrung von Manschettenknöpfen. 73

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